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Walther Peter Fuchs


Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigB 87.

Walther Peter Fuchs

Historiker, * 13. März 1905 Lüttringhausen (heute Remscheid), † 4. November 1997 Erlangen, ∞ 1931 Marianne Krämer, 3 Kinder.

Der Sohn eines Diakons wuchs in Dortmund auf, studierte seit 1924 Geschichte, Germanistik, Philosophie und Theologie in Tübingen, Göttingen und Marburg; Promotion 1930, Staatsexamen 1931 bei Wilhelm Mommsen in Marburg und anschließend Assistent; 1935 Wechsel nach Heidelberg, dort im gleichen Jahr habilitiert, bis 1942 Privatdozent und dann apl. Professor; 1940-1944 Kriegsdienst. 1945-1947 laut eigener Angabe aus dem Universitätsdienst entlassen, wirkte Fuchs ab 1947 als Archivar und apl. Professor, ab 1949 zusätzlich als Leiter des Collegium Academicum an der Universität Heidelberg. 1952 folgte er Franz Schnabel auf dem Lehrstuhl für Geschichte an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe, seit 1957 lehrte er gleichzeitig als Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. 1962 nahm Fuchs einen Ruf an die Universität Erlangen an, wo er 1973 emeritiert wurde.

Aufgrund seiner Erfahrungen im Collegium Academicum wurde Fuchs zeitweise Wohnheimreferent der Westdeutschen Rektorenkonferenz. In Karlsruhe engagierte sich Fuchs besonders für das Studium Generale und in Erlangen setzte er seine Ideen zu einer zeitgemäßeren Geschichtsdidaktik mit Lehraufträgen für Didaktik der Geschichte und jährlichen Fortbildungsveranstaltung für gymnasiale Geschichtslehrer um.

Das wissenschaftliche Interesse von Fuchs galt insbesondere dem Zeitalter der Reformation, dem Wirken des Historikers Leopold von Ranke und der Politik des badischen Großherzogs Friedrich I. Fuchs wurde 1956 in die Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg berufen, war seit 1962 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, zudem Gründungsmitglied der Universität Bremen und Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes.

Marco Wagner 2012

Quellen

KITA 21011 Personalakten, 110; 27066 Nachlass Walther Peter Fuchs.

Werk

Das Zeitalter der Reformation (Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 8). 3. Aufl., München 1977; Studien zu Großherzog Friedrich I. von Baden (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg, Reihe B, Forschungen Band 100), Stuttgart 1995; als Herausgeber: Leopold von Ranke: Das Briefwerk, Hamburg 1949; Großherzog Friedrich I. von Baden und die Reichspolitik 1871–1907, Stuttgart 1968/1980 (4 Bde.).

Literatur

Leonhard Müller: Das Lebenswerk von Walther Peter Fuchs. Zu seinem Tode am 4. November 1998 [sic] (Nachruf), in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 148 (NF 109, 2000), S. 385 ff.