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Wilhelm Lübke


Wilhelm Lübke, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 957.

Wilhelm Lübke

Kunsthistoriker, * 17. Januar 1826 Dortmund, † 5. April 1893 Karlsruhe, kath., ∞ 1. 1857 Mathilde Eichler, verw. Bennewitz, 2. 1892 Helene von Bleszynska.

Von 1845-1848 studierte Wilhelm Lübke an den Universitäten Bonn und Berlin Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Im Herbst 1848 legte er die philologische Staatsprüfung ab und trat in den Schuldienst ein. Bereits 1850 gab er den Lehrerberuf auf und wurde als freier Kunstschriftsteller tätig. 1852 und 1853 erschienen seine ersten Schriften über den Kirchenbau des Mittelalters und die mittelalterliche Kunst Westfalens. 1857 wurde er Dozent für Architekturgeschichte an der Berliner Bauakademie, wechselte 1861 als ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich, 1866 als Lehrstuhlinhaber des kunsthistorischen Instituts an das Polytechnikum in Stuttgart und 1885 in derselben Funktion an die Technische Hochschule (TH) Karlsruhe.

In Karlsruhe wurde er zugleich Direktor der Kunsthalle, womit erstmals kein Maler, sondern ein Kunstgelehrter an deren Spitze stand. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Ankauf von Anselm Feuerbachs "Gastmahl des Plato" und die wissenschaftliche Aufarbeitung des Bestandskatalogs der Gemäldegalerie. In den über drei Jahrzehnten seiner Lehrtätigkeit verfasste er zahlreiche kunst- und baugeschichtliche Überblicksdarstellungen, die ihn durch ihre populäre Darstellungsweise zum meist gelesenen Kunsthistoriker des 19. Jahrhunderts machten. Das von Heinrich Weltring entworfene, zwischen 1893 und 1895 ausgeführte Wilhelm-Lübke-Denkmal in Karlsruhe erinnert noch heute an das Wirken des Kunstgelehrten.

Katja Förster 2013

Werk

Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Leipzig 1855; Grundriss der Kunstgeschichte, Stuttgart 1860; Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten auf die Gegenwart, Leipzig 1863; Lebenserinnerungen, Berlin 1891.

Literatur

Hans Werner Rohmann: Lübke, Wilhelm (Kunsthistoriker), in: Hans Bohrmann (Hrsg.): Biographien bedeutender Dortmunder. Menschen in, aus und für Dortmund, Bd. 1, Dortmund 1994, S. 86-89; Richard Breyer: Lübke, Wilhelm, in: Neue Deutsche Biographie (NDB) Bd. 15, 1987, S. 444-446; Beatrice Vierneisel: Wilhelm-Lübke-Denkmal, in: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, Karlsruhe 1987, S. 386-390 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), Teil 1 (PDF) und Teil 2 (PDF) zum Download (Zugriff am 22. September 2022).