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Karl Friedrich Autenrieth


Karl Friedrich Autenrieth

Hofmaler, Leiter der Handzeichnungsschule, * 1. Oktober 1750 Weisweil/Lkr. Emmendingen, † 1. August 1824 Karlsruhe, ev., ∞ 1. 1778 Karoline Elisabeth Kind (1753-1811), 1 Sohn, 2. 1822 Susanna Margaretha Groß, 2 Töchter (Geburt aller Kinder vor der Eheschließung).

Karl Friedrich Autenrieth war der Sohn von Johannes Autenrieth, der von 1735-1755 Schulmeister in Weisweil war. Über seine künstlerische Ausbildung ist nichts bekannt. 1776 wurde er Leiter der 1770 von Markgraf Karl Friedrich eingerichteten Handzeichnungsschule in Karlsruhe. Autenrieth trat damit die Nachfolge von Joseph Melling an, der 1774 nach Straßburg gegangen war, um dort eine eigene Malschule zu eröffnen. Die Handzeichnungsschule war keine Kunstakademie im klassischen Sinn, sondern eine Elementarschule zur Ausbildung von Handwerkern. Zu Autenrieths Schülern gehörten daher unter anderen der junge Friedrich Weinbrenner und Feodor Iwanowitsch. Auch der spätere Galerie-Direktor Philipp Jakob Becker erwarb bei Autenrieth seine ersten künstlerischen Fertigkeiten, bevor er im Alter von 17 Jahren nach Rom ging.

1777 übernahm Hofpagenmeister Johann Jakob Lux die Oberaufsicht der Handzeichnungsschule. Nach einer kurzen Blütezeit entstanden zwischen Autenrieth und Lux Streitigkeiten, unter denen die Ausbildungsbedingungen spürbar litten. Markgraf Karl Friedrich von Baden entband daher beide von ihren Aufgaben und bestimmte 1785 den im Jahr zuvor zum Hofmaler ernannten Philipp Jakob Becker zum neuen Leiter der jetzt Kunstakademie genannten Einrichtung. In der Folgezeit betätigte sich Autenrieth als Hofmaler, obgleich außer einem Bild des damaligen Markgrafen keine weiteren Arbeiten von ihm bekannt sind. Im Alter von 72 Jahren schloss Autenrieth ein zweites Mal die Ehe. Darüber war sein Sohn Johann Karl Friedrich derart verärgert, dass er in seiner Eigenschaft als Amtmann von Mannheim seiner Stiefmutter das Betreten von Mannheim verbieten ließ.

René Gilbert 2016

Quellen

GLA 206/813, 390/1939 (Bild 261), 390/1940 (Bild 85).

Werk

Markgraf Carl Friedrich von Baden, Schwarze Kreide, mit Deckweiß gehöht, auf hellem grünlichen Papier, 1786 (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe).

Literatur

Arthur von Schneider: Badische Malerei des 19. Jahrhunderts, Karlsruhe 1968, S. 16, S. 20; Siegmar Holsten (Red.): Kunst in der Residenz – Karlsruhe zwischen Rokoko und Moderne, hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Heidelberg 1990, S. 93, S. 383; Rolf Nagel: Autenrieth-Familien und Autenrieth-Nachkommen, Familienbuch III Bd. 1, Stuttgart 2013, S. 472, S. 497; Johannes Werner: Der Kalmück – das Leben des badischen Hofmalers Feodor Iwanowitsch, Ubstadt-Weiher 2016, S. 14-16.