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Franz Dewald


Franz Dewald in seiner Wohnung vor dem Bild "Mittag", 1984, Städtische Galerie Karlsruhe.

Franz Dewald

Kunstmaler, * 13. April 1911 Viernheim, † 15. November 1990 Karlsruhe-Grötzingen, ∞ 1942 Susanne Skorczyk, 1 Sohn, 1 Tochter.

Nach abgeschlossener Ausbildung im Malerhandwerk mit Meisterprüfung besuchte Dewald Ende April 1938 für drei Monate die Klasse für Wandmalerei an der Kunstakademie in München, um seine bisherigen Kenntnisse in künstlerischer Wandgestaltung zu vertiefen. Zum Herbst 1938 wechselte er an die Badische Landeskunstschule, an der August Gebhard und Hermann Goebel seine Lehrer waren. Die Einberufung zum Militärdienst 1940 führte ihn nach Paris, wo er bis 1944 als technischer Zeichner und Dokumentar dienstverpflichtet war. In Paris nutzte er die Gelegenheit, in den Kunsthandlungen Werke der klassischen Moderne zu studieren, die seinen weiteren künstlerischen Werdegang, vor allem in den 1950er-Jahren, prägen sollten.

Nach Kriegsende ging Dewald nach Grötzingen, wo er 1950 "An der Silbergrub" ein eigenes Atelier und Wohnhaus bezog. Die Schaffensphase von 1945 bis zum Ende der 1950er-Jahre, von den Themen Landschaft, Figur und Stillleben geprägt, zeigt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Œuvre von Paul Cézanne sowie den wichtigsten Stilrichtungen des frühen 20. Jahrhunderts, dem Kubismus, dem Fauvismus und dem deutschen Expressionismus.

Die Hinwendung zur Abstraktion Anfang der 1960er-Jahre markiert eine neue Schaffensphase. Dewalds Gemälde, farbige und schwarz-weiße Blätter und Plastiken zeigen von nun an einen geometrisch-stereometrisch geprägten Kompositionsaufbau, der - auch in der Titelgebung - wiederholt an das Werk von Paul Klee erinnert.

Zwischen 1949 und 1989 führte Dewald auch zahlreiche öffentliche Aufträge (Wandmalereien, Glasmalereien, Bronzereliefs, Betonplastiken) aus, darunter die Ausmalung der Grötzinger Friedhofskapelle (um 1953), die Glasfenster in der Grötzinger Heilig-Kreuz-Kirche (1954, 1975/76), die Glasfenster in St. Konrad in der Nordweststadt (1958), St. Bonifatius (1963/64) und der Christ-König-Kirche in Rüppurr (1980).

Katja Förster 2012

Literatur

Ute Hübner: Franz Dewald. Das malerische Werk mit Œuvreverzeichnis, Münster 1999 (Zugl.: Univ., Diss. Karlsruhe 1998); Franz Dewald. Natur und Abstraktion, Städtische Galerie im Prinz-Max-Palais Karlsruhe, hrsg. von Stadt Karlsruhe - Städtische Galerie, Karlsruhe 1994.