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Heinrich Ehehalt


Heinrich Ehehalt

Bildhauer, Medailleur, Grafiker, * 13. September 1879 Straßburg, † 4. Juli 1938 Karlsruhe, ev., ∞ 1909 Wilhelmina Roth, 1 Tochter.

Heinrich Ehehalt absolvierte eine Graveur- und Ziseleurlehre in Pforzheim und besuchte von 1896 bis 1901 die dortige Kunstgewerbeschule, anschließend bis 1910 die Kunstakademie in Karlsruhe, die letzten Jahre als Meisterschüler von Hermann Volz. 1911 machte er sich in Karlsruhe mit eigenem Atelier selbstständig; 1915-1918 leistete er Kriegsdienst und wurde dabei schwer verwundet.

Von 1906 bis 1910 schuf Ehehalt Skulpturen und Reliefs für die Außenanlagen des Bruchsaler Schlosses, konzentrierte sich danach aber aus wirtschaftlichen Gründen auf Kleinplastiken, Münzen, Medaillen und Siegel. Eine wesentliche Förderung erhielt er durch den Architekten und Denkmalpfleger Fritz Hirsch, der ihm zahlreiche Aufträge vermittelte. 1920 entwarf Ehehalt das badische Staatswappen. Sein Hauptwerk bilden gegossene und geprägte Medaillen und Plaketten, ein Großteil davon qualitätvolle Portraitmedaillen, die er für zahlreiche Karlsruher Persönlichkeiten anfertigte. Ehehalt nahm an Ausstellungen im In- und Ausland teil und erhielt 1930 die Goldene Medaille der Ausstellung „Das badische Kunstschaffen“ verliehen. Sein zeichnerischer und grafischer Nachlass befindet sich in der Städtischen Galerie Karlsruhe, der zu seinem kleinplastischen Werk im Badischen Landesmuseum.

Volker Steck 2012

Literatur

Wassiliki Kanellakopoulou-Drossopoulou: Der badische Bildhauer, Medailleur und Graphiker Heinrich Ehehalt (1879-1938) und sein Beitrag zur Erneuerung der deutschen Medaillenkunst. Monographie mit Werkverzeichnis, Karlsruhe 1999.