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Emil Mangler


Stadtarchiv Karlsruhe 1/POA 1/5769.

Emil Mangler

Verwaltungsbeamter, * 5. Dezember 1896 Beiertheim, † 8. April 1995 Karlsruhe, ∞ Regina Gedde, 3 Kinder.

Emil Mangler begann seine Laufbahn bei der Stadt Karlsruhe am 1. September 1912 als Volontär beim Rechnungsamt. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung als Freiwilliger beim Feldartillerieregiment Nr. 50 vom 2. September 1914 bis 10. August 1917 waren das Städtische Krankenhaus und die Stadtwerke weitere Stationen. 1925 übernahm er die Stelle eines artistischen Direktionssekretärs beim Badischen Landestheater, womit er erstmals im Kulturbereich tätig wurde, dem er mit einer fünfjährigen Unterbrechung treu bleiben sollte. Vor dem Zweiten Weltkrieg leitete er lange Jahre die Verwaltung der von ihm mitaufgebauten Badische Hochschule für Musik im Palais Bürklin. Nach den Zwischenstationen Rechnungsprüfungsamt und Wirtschaftsamt fand er 1944 den Weg schließlich zurück zur Kultur als Leiter des Kulturamts.

Nach Kriegsende führen ihn die ersten Organisationspläne der Stadt nach dem Krieg noch bis August 1945 als Leiter des Kulturamts und der Hauptverwaltung auf. Auf Anweisung der Militärregierung wurde er dann aber wegen seiner Mitgliedschaft in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) entlassen und kurzzeitig im Gefängnis in der Riefstahlstraße inhaftiert. Nach seiner Einstufung als Mitläufer und der Einstellung des Berufungsverfahrens wurde er 1947 bei der Musikhochschule wiedereingestellt und 1949 mit den Aufgaben des Stadtarchivars betraut. In dieser Zeit und von 1954-1963 als Amtsleiter von Archiv, Büchereien (Stadtbibliothek) und Sammlungen erwarb er sich unter anderem große Verdienste bei der Neuordnung des im Kriege ausgelagerten Stadtarchivs und der Wiedereinrichtung der Stadtgeschichtlichen Sammlungen im Sparkassengebäude am Marktplatz, heute Stadtmuseum.

Auch nach seiner Pensionierung blieb er der Kultur verbunden und ging seinen vielfältigen Hobbys und Interessen nach: Malerei und Musik, Sprachen und Literatur, Botanik und Geologie waren fester Bestandteil seines Alltags. Bekannt wurde Mangler auch als passionierter Schmetterlingssammler und Orchideenzüchter. Auch sportlich war er aktiv, 1929 hatte er zu den Pionieren des Ringtennis gehört, die Karlsruhe den Ruf der Geburtsstadt dieser Sportart verschafften. 1936 wurde er Deutscher Ringtennismeister. Zur Geschichte seiner Heimatstadt Karlsruhe verfasste Mangler zahlreiche kleinere Beiträge. 1963 wurde er kurz nach seiner Pensionierung mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

Ernst Otto Bräunche 2013

Quelle

StadtAK 1/POA 1/5769 und 5770; 1/H-Reg 2894; 8/ZGS Mangler, Emil.

Werk

Geschichte der Stadt Karlsruhe und ihrer Vororte in Daten [1956]; Fünfzig Skizzen zur Geschichte der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe [1961]; 150 Jahre Sparkasse Karlsruhe [1963].