Menü
Suche

Max Friedberg


Max Friedberg

Jurist, Stadtverordneter, * 6. Mai 1847 Mosbach/Neckar-Odenwald-Kreis, † 7. Februar 1907 Karlsruhe, jüd., ∞ Bertha Marx, 3 Söhne, 3 Töchter.

Max Friedberg wurde als Sohn des Mosbacher Bezirksrabbiners geboren und besuchte das Gymnasium in Bruchsal, wohin sein Vater versetzt worden war. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg, München und Heidelberg, wo er das erste Staatsexamen ablegte und promoviert wurde. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 diente Friedberg als Kriegsfreiwilliger im Bruchsaler Gelben Dragonerregiment.

Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen ließ sich Friedberg 1876 als Rechtsanwalt in Karlsruhe nieder. Durch seine verlässliche und integre Arbeitsweise erwarb er sich sowohl in Fachkreisen als auch in der Karlsruher Gesellschaft hohes Ansehen. 1883 wurde er Vorstandsmitglied der badischen Anwaltskammer und blieb dies bis zu seinem Tod.

Neben seinem Beruf als Rechtsanwalt engagierte sich Friedberg auch politisch. So gehörte er zu den Gründern der Freisinnig-Demokratischen Partei in Baden und wurde bei deren erstem Antreten in Karlsruhe 1890 zum Stadtverordneten gewählt. Auch dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod inne. Außerdem wirkte Friedberg als Vorstand der Dienstbotenkrankenkasse (ab 1894), als Vorsitzender des Karlsruher Krankenkassenverbands (ab 1898) sowie als Vorsitzender des Badischen Krankenkassenverbands (ab 1901). Der im jüdischen Gemeindeleben aktive Friedberg, 1891 wurde er Mitglied des Synagogenrats in Karlsruhe, beteiligte sich 1894 an der Gründung der Israelitischen Landessynode, der er seit 1895 als Abgeordneter und Mitglied des Synodalausschusses angehörte. 1901wurde er Vizepräsident und 1904 Präsident der Synode.

Für sein soziales Engagement erhielt Friedberg von Großherzog Friedrich I. das Ritterkreuz Erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen.

René Gilbert 2016

Literatur

Der Israelit vom 21. Februar 1907; Chronik der Landeshauptstadt Karlsruhe für das Jahr 1907, Jg. 23, Karlsruhe 1908, S. 248 f.; Friedrich Weill: Max Friedberg, in: Badische Biographien, Bd. 6, hrsg. von Albert Krieger und Karl Obser, Heidelberg 1935, S. 739, http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/154158 (Zugriff am 1. August 2016).