Max Müller
Hofbuchdruckereibesitzer, Hofbuchhändler, * 10. Juli 1849 Karlsruhe, † 19. Mai 1910 Karlsruhe, ev., ∞ 1875 Klara Fecht.
Carl Ludwig Hermann Max Müller war das einzige überlebende Kind aus der ersten Ehe von Wilhelm Müller, dem Sohn des Verlagsbuchhändlers und Buchdruckereibesitzers Christian Friedrich Müller. Er besuchte das Karlsruher Lyzeum und trat zum 1. Oktober 1866 in das väterliche Geschäft, die Hofdruckerei und Verlag C. F. Müller, ein. 1868 ging Müller als Volontär nach Aachen und begann Ostern 1870 ein Studium an der Universität Berlin. Nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs kehrte er einige Monate später nach Karlsruhe zurück, um sich als Kriegsfreiwilliger im Artillerie-Regiment zu melden. Im Januar 1871 erkrankte Müller nach der Schlacht bei Belfort an Typhus, was zu einer mehrmonatigen Bettlägerigkeit führte.
Nach seiner Genesung ging er nach England und nahm eine Stelle im deutschen Konsulat in Portsmouth an. Zur weiteren Ausbildung im technischen Geschäftsbereich hielt sich Müller 1872/73 in Frankfurt am Main und 1873/74 in Leipzig auf. Zum 1. Juli 1878 machte ihn sein Vater zum Teilhaber des Familienbetriebs. Nachdem Müller schon seit den frühen 1880er-Jahren die Geschäfte fast allein geführt hatte, übernahm er nach dem Tod seines Vaters die Firma und baute das Betriebsgelände in der Lammstraße zu einem zusammenhängenden Firmenkomplex aus.
1894 erhielt Müller das Ritterkreuz Erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen, 1897 wurde er anlässlich des 100-jährigen Geschäftsjubiläums zum Kommerzienrat ernannt. Nach einer Erkrankung im März 1909 zog sich Müller aus der Geschäftsleitung zurück.
René Gilbert 2016
Quellen
Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1910, 36. Jg., Karlsruhe 1911, S. 199, Band zum Download (PDF) (Zugriff am 14. September 2022); GLA 69 Verlag CFM 4, 6, 491; Karlsruher Tagblatt Nr. 137 vom 20. Mai 1910, StadtAK 8/Ze 2 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411037 (Zugriff am 23. Dezember 2020).