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Camill Macklot (der Jüngere)


Camill Macklot um 1940, Stadtarchiv Karlsruhe 7/Nl Macklot 60a.

Camill Macklot (der Jüngere)

Maler, * 30. Juli 1887 Karlsruhe, † 9. November 1966 Karlsruhe, ev., ledig.

Macklot, dessen früh verstorbener Vater August nicht in das alteingesessene Macklot’sche Buchhandels- und Verlagsgeschäft eingetreten, sondern Kaufmann und Spielwarenhändler geworden war, absolvierte nach dem Besuch der Oberrealschule (heute Helmholtz-Gymnasium) zunächst eine Lehre in der Möbelfabrik M. Reutlinger & Cie. Von 1904-1906 nahm er dann ein Studium an der Badischen Kunstgewerbeschule bei Otto Feist, August Groh und Hermann Göhler auf, das er von 1906-1914 an der Badischen Akademie der Bildenden Künste bei Ludwig Schmid-Reutte, Walter Conz und Wilhelm Trübner fortsetzte.

Seine während der Akademiezeit geschaffenen Porträts, Interieurs und Stillleben weisen deutlich den Einfluss Trübners auf, dessen Unterricht er ab 1909, zuletzt als Meisterschüler, folgte. Doch schon unmittelbar nach Studienende begann er sich von der impressionistisch geprägten Malerei des Lehrers zu distanzieren. Nach dem Vorbild der niederländischen Stilllebenmaler des 17. Jahrhunderts schuf er nun in aufwendiger Maltechnik kunstvoll arrangierte, detailgenaue Blumenstillleben vor dunklem Hintergrund, die für sein Œuvre charakteristisch wurden. Während seines Dienstes im Ersten Weltkrieg in Lahr, Freiburg und beim Grenzschutz-Bataillon Oberrhein von 1916-1918 ruhte die künstlerische Arbeit weitgehend. Ab 1919 trat neben die Blumenstillleben auch eine Reihe von Porträts. Ab 1922 hatte er sein Atelier im städtischen Atelierhaus Westendstraße 65.

Ungeachtet der um 1930 geschaffenen Serie von Orchideen, von denen ihm die Darstellung der „Stanhopea tigrina“ den Badischen Staatspreis für Malerei einbrachte, blieb sein eigentliches Sujet die heimische Pflanzenwelt, insbesondere die der Rheinebene und des Schwarzwalds. Von 1937-1941 verbrachte Macklot jährlich mehrere Monate auf dem Feldberg, wo er wiederum im Auftrag des Ministeriums die Alpenflora auf Bildtafeln dokumentierte. Die eindrucksvolle Fernsicht vom Feldberg in die verschiedenen Täler inspirierte ihn in den 1940er-Jahren auch zu einigen Landschaften. Neben dem Porträt von Heinrich Vierordt schuf er im Auftrag der Stadt Karlsruhe unter anderem auch die Porträts der beiden Oberbürgermeister Wilhelm Christian Griesbach und Friedrich Töpper.

Katja Förster 2014

Quellen

StadtAK 7/Nl Macklot; Karlsruher Adressbuch 1922.

Literatur

Fritz Wilkendorf: Der Blumenmaler Camill Macklot. Sonderdruck aus Badische Heimat. Ekkhart. Jahrbuch für das Badner Land, Februar 1959.