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Friedrich Serger


Friedrich Serger

Oberlandesgerichtspräsident, * 27. Januar 1822 Gerlachsheim/Main-Tauber-Kreis, † 12. Februar 1892 Karlsruhe, kath., ledig.

Nach dem Besuch des Mannheimer Lyzeums studierte Serger 1839-1843 Rechtswissenschaft und Philosophie an den Universitäten Bonn und Heidelberg. 1844-1848 war er Rechtspraktikant (unter anderem am Stadtamt Mannheim und Bezirksamt Mosbach), 1849-1854 Amtsassessor beim Stadt- und Bezirksamt Mannheim, das damals zugleich Amtsgericht war, 1854-1858 Hofgerichtsassessor beim Hofgericht des Unterrheinkreises in Mannheim sowie 1858-1864 Hofgerichtsrat und 1864-1867 Direktor des neu errichteten Kreisgerichts Mosbach.

1867 wurde Serger als Direktor an das Kreis- und Hofgericht in Karlsruhe berufen, 1869 zum Vizekanzler und 1872 zum Kanzler des obersten badischen Gerichtshofs, des Großherzoglichen Oberhofgerichts in Mannheim, befördert. 1877 kam er als Kreis- und Hofgerichtspräsident an den Gerichtshof in Karlsruhe zurück. Die deutsche Gerichtsverfassung von 1879 brachte ihm die Ernennung zum Präsidenten des Landgerichts Karlsruhe. Nach dem Tod des ersten Oberlandesgerichtspräsidenten Hermann Obkircher wurde Serger am 4. November 1881 zu dessen Nachfolger ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode aus. Seit 1871 war er Mitglied der zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Er nutzte diese Funktion zur Berichterstattung über das umfangreiche Badische Einführungsgesetz zum Reichsstrafgesetzbuch. 1889/90 und 1891/92 stand er als Präsident der Ersten Kammer der Ständeversammlung vor.

Katja Förster 2012

Quelle

GLA 76/7278-7280.

Literatur

Friedrich Serger, in: Badische Biographien, Bd. 5, hrsg. von Friedrich von Weech und Albert Krieger, Heidelberg 1906, S. 722-724 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Wilhelm Gohl: Friedrich Serger. Oberlandesgerichtspräsident 1881 bis 1892, in: Werner Münchbach (Hrsg.): Festschrift 200 Jahre Badisches Oberhofgericht, Oberlandesgericht Karlsruhe, Heidelberg 2003, S. 143-145.