Menü
Suche

Lebrecht Gottlieb Andreas Mayer


Lebrecht Mayer, Bild aus: Reinfried Kiefer: Der Pfarrer Lebrecht Mayer, in: Rüppurrer Lebensbilder, Bd. 2 der Schriftenreihe Rüppurrer Hefte, Karlsruhe 2005, S. 32.

Lebrecht Gottlieb Andreas Mayer

Pfarrer, * 10. Juli 1849 St. Georgen/Schwarzwald-Baar-Kreis, † 21. November 1926 Karlsruhe, ev., ∞ 1883 Thekla Ullmann, 7 Kinder.

Lebrecht Gottlieb Andreas Mayer besuchte nach der Volksschule und eineinhalb Jahren Unterricht bei seinem Vater, einem Lehrer, Gymnasien in Lahr, Karlsruhe und Wertheim. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Tübingen und Heidelberg. Der theologischen Hauptprüfung und Ordination 1874 folgten Stellungen als Pfarrvikar bzw. Pfarrer in verschiedenen badischen evangelischen Kirchengemeinden, seit 1880 in Ellmendingen. Dort engagierte er sich auch sozial, unter anderem mit dem Einsatz für eine Bahnverbindung für die Fabrikarbeiter nach Pforzheim.

1900 wechselte Mayer als Pfarrer nach Rüppurr und blieb dort bis zum Ruhestand. Mayer entwickelte rasch Gemeinde-Aktivitäten wie die Gründung des Männer- und Jünglingsvereins, des Frauenvereins, des Posaunenchors, in dem er selbst musizierte, und er erteilte Religionsunterricht im Mädchenheim des Badischen Frauenvereins im Gut Schloss Scheibenhardt. Mit dem Bau der neuen Pfarrkirche (heute Auferstehungskirche) 1907/08 in Rüppurr setzte er sich ein bleibendes Denkmal. Gute Verbindungen zum großherzoglichen Hof sollen dazu beigetragen haben, die Finanzierung des Neubaus zu sichern. Mayers soziales Engagement schlug sich in der Gründung eines Bauvereins nieder, in dem er sich bei der badischen Domänenverwaltung nachhaltig für die preisgünstige Überlassung von Baugelände im Gewann Göhren ("Neues Viertel") in Rüppurr einsetzte. Daran erinnert die schon zu Lebzeiten nach ihm benannte Lebrechtstraße. Mit der Publikation "Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr" zeichnete sich Mayer auch als Heimatforscher aus. Für seine Verdienste um Rüppurr erhielt er von Großherzog Friedrich II. 1914 das Ritterkreuz I. Klasse vom Zähringer Löwenorden.

Seinen Ruhestand verbrachte Mayer ab 1922 in Durlach, seine Grabstätte befindet sich auf dem Rüppurrer Friedhof.

Günther Philipp 2014

Werk

Mitteilungen aus der Geschichte Rüppurrs, Bühl 1910.

Literatur

Reinfried Kiefer: Der Pfarrer Lebrecht Mayer, in: Rüppurrer Lebensbilder, Bd. 2 der Schriftenreihe Rüppurrer Hefte, hrsg. von der Bürgergemeinschaft Rüppurr durch Günther Philipp, Karlsruhe 2005, S. 28-37.