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Theodor Söhner


Theodor Söhner bei seinem Abschied aus dem Amt vor der Kirche St. Josef, 29. April 1968, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A15/161/6/7A.

Theodor Söhner

Pfarrer, * 19. August 1907 Waldmühlbach/Gde. Billigheim/Neckar-Odenwald-Kreis, † 25. Oktober 1968 Ebersteinburg/Stadt Baden-Baden, kath.

Theodor Söhner war der Sohn eines Landwirts und besuchte sechs Jahre die Volksschule seines Heimatorts. Nach dem frühen Tod der Mutter wechselte er auf das Gymnasialkonvikt in Tauberbischofsheim und das dortige Gymnasium, wo er 1928 das Abitur ablegte. Nach dem Theologiestudium empfing Söhner am 30. April 1933 die Priesterweihe und arbeitete danach bis 1936 als Vikar in Jöhlingen. Weitere Stationen führten ihn nach Bleichheim (Herbolzheim), Winterspüren (Stockach), Rastatt-St. Alexander, Mannheim-Neckarau, Flehingen (Oberderdingen) und Dittwar (Tauberbischofsheim).

Im Oktober 1942 wechselte Söhner als Pfarrkurat zur Gemeinde St. Josef im Karlsruher Stadtteil Grünwinkel. Nach der Erhebung der Kuratie zur Pfarrei wurde er im Januar 1950 zum Pfarrer investiert und blieb bis zu seiner Zurruhesetzung Ende April 1968 Pfarrer dieser Gemeinde. In der Kriegs- und Nachkriegszeit war Söhner in Grünwinkel unmittelbar mit der Not der Menschen konfrontiert, für die er sich im Rahmen der kirchlichen Möglichkeiten besonders einsetzte. So legte Söhner, der sich stets als Stadtseelsorger verstand, großen Wert auf einen würdigen Gottesdienst mit erbaulichen und zugleich an der Realität orientierten Predigten. Söhners größtes Verdienst liegt freilich in seiner federführenden Rolle beim Bau der Kirche St. Josef, die 1955/56 in der Ortsmitte errichtet wurde, und des dazugehörigen Gemeindezentrums. Für die Ausstattung des Pfarrsaals steuerte er mehr als 10.000 DM aus eigenen Mitteln bei.

An einem hartnäckigen Magenleiden laborierend, machten Söhner jahrelang die Nachwirkungen mehrerer Operationen zu schaffen. Ab 1964 musste er immer wieder im Krankenhaus in Ebersteinburg behandelt werden, wo er schließlich an den Folgen eines Gehirnschlags starb.

1984 erhielt eine Straße in Grünwinkel den Namen Theodor-Söhner-Weg.

René Gilbert 2015

Literatur

Theodor Kurrus: Theodor Söhner, in: Freiburger Diözesan-Archiv 93 (1973), S. 346 f.; Eduard Jüngert: Die katholische Gemeinde, in: Manfred Fellhauer/Manfred Koch/Gerhard Strack (Hrsg.): Grünwinkel – Gutshof, Gemeinde, Stadtteil, Karlsruhe 2009, S. 325-360, hier S. 344-351, S. 465, S. 470.