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Kurt Nolthenius


Kurt Nolthenius 1970 in seinem Betrieb in der Pforzheimer Straße, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A19/145/4/20.

Kurt Nolthenius

Kfz-Mechaniker, Motorradrennfahrer, * 17. November 1917 Magstadt/Lkr. Böblingen, † 9. August 2005 Karlsruhe, ev., ∞ 18. April 1942 Frida Rebmann, 1 Sohn.

Kurt Nolthenius, dessen Vater Werkzeugmacher bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Sindelfingen war, machte eine Lehre als Kfz-Mechaniker in Stuttgart. Danach arbeitete er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bei der Maschinenfabrik Untertürkheim, die auch Motorräder produzierte. Nach kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Remagen kam er nach Durlach und machte sich hier nach der Meisterprüfung 1948 mit einem Motorradhandel selbstständig, verlegte sich jedoch in den 1950er-Jahren auf den Autohandel mit Kfz-Werkstatt. 1990 übergab er den Betrieb seinem Sohn, blieb aber weiterhin aktiv. 2007 wurde der Familienbetrieb verkauft.

Während seiner Tätigkeit in Untertürkheim durfte der junge Geselle auch Motorräder einfahren, was seine Begeisterung für den Motorsport weckte. Ab 1934 bis Kriegsausbruch bestritt er als jüngster Beifahrer (Schmiermaxe) mit dem Medizinalrat Dr. Hugo Hoffmann erfolgreich viele Motorradrennen in der Beiwagenklasse. Nach 1945 setzte er seine Rennfahrerkarriere nun als Pilot mit dem Beifahrer Albert Lust, seinem späteren Kfz-Meister, fort. Nothenius war einer der Teilnehmer des Karlsruher Dreieckrennens von 1946 und Gründungsmitglied des Durlacher Motorsportclub 1954 e.V.

1957-1987 arbeitete er ehrenamtlich in der Karlsruher Kfz-Innung, davon 23 Jahre als Innungsobermeister. Sein besonderes Augenmerk galt der Aus- und Weiterbildung, für die er in den entsprechenden Ausschüssen aktiv war. Maßgeblichen Einfluss nahm Nolthenius auf die Schaffung des Technischen Ausbildungszentrums der Handwerkskammer Karlsruhe (heute IHK-Bildungszentrum Karlsruhe).

Bei seiner Verabschiedung wurde der dienstälteste aller bundesdeutschen Kfz-Innungsobermeister mit der Ernennung zum Ehrenobermeister geehrt. Die „Symbolfigur des Handwerks“ erhielt unter anderem die Goldene Ehrennadel der Kfz-Innung und 1994 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Manfred Koch 2014

Quelle

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten.