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Gotthard Franz


Gotthard Franz, um 1965, KIT-Archiv Karlsruhe 28010, I/2284.

Gotthard Franz

Bauingenieur, Professor, * 29. Januar 1904 Löbau/Lkr. Görlitz, † 20. Dezember 1991 Karlsruhe, ev., ∞ 1934 Gertraude Freiesleben, 3 Söhne.

Gotthard Franz, Sohn eines Oberstudienrats, besuchte 1910-1923 die Bürgerschule und das König Georg-Gymnasium in Dresden. Nach dem Abitur studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule (TH) Dresden und schloss das Studium 1928 mit der Diplom-Prüfung ab. Anschließend arbeitete er an seiner Alma Mater als Erster Assistent von Kurt Beyer, bei dem er 1931 promoviert wurde. Seine erste Stelle in der freien Wirtschaft erhielt Franz als Konstrukteur bei der Baufirma Bernhard Fischer in Mainz. 1934 wechselte er zum Bauunternehmen Wayss & Freytag AG nach Frankfurt am Main, für das er die folgenden zwei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen und Städten tätig war, zuletzt als Oberingenieur und Abteilungsleiter des Konstruktionsbüros "Ingenieurbau" im Stammhaus in Frankfurt. Parallel dazu nahm Franz 1933-1954 eine Tätigkeit als Regierungsbauführer beim staatlichen Straßen- und Wasserbauamt Dresden wahr. Dort legte er 1954 die zweite Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister ab.

Im November 1955 wechselte Franz an die TH Karlsruhe, wo ihm der Lehrstuhl und die Leitung des neuen Instituts für Beton- und Stahlbetonbau (heute Institut für Massivbau und Baustofftechnologie – Abteilung Massivbau) übertragen wurden. Seine Arbeitsgebiete umfassten die Weiterentwicklung des Spannbetons in Theorie und Praxis, Flächentragewerke (Platten und Schalen) und Konsolen. 1970 trat Franz in den Ruhestand. Als Schriftleiter des Beton-Kalenders (1969-1990), dem Jahrbuch für den Beton- und Stahlbetonbau, blieb er bis ins hohe Alter wissenschaftlich tätig.

Für seine Arbeit wurde Franz mit der Engels-Denkmünze der TH Dresden (1928), der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Braunschweig (1975) und der Medaille für besondere Verdienste um die TH Karlsruhe ausgezeichnet. 1993 wurde die Gotthard-Franz-Straße in der Karlsruher Oststadt nach ihm benannt.

René Gilbert 2016

Quelle

KIT-Archiv 28002/116.

Werk

Das Rechnen mit unstetigen Funktionen in der Baustatik, Diss. Dresden 1932; Konstruktionslehre des Stahlbetons, Bd. 1: Grundlagen und Bauelemente, Berlin 1964; Verformungsversuche an Stahlbetonbalken mit hochfestem Bewehrungsstahl: Bericht, Berlin 1967; Konstruktionslehre des Stahlbetons, Bd. 2: Tragwerke, Berlin 1969.