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Fridel Dethleffs-Edelmann


Frida Luise Dethleffs-Edelmann in der Ausstellung ihrer Werke in der Galerie des Theaters "Die Insel", 30. September 1976, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A32/88/7/13A.

Fridel Dethleffs-Edelmann

Malerin, * 30. November 1899 Hagsfeld/Stadt Karlsruhe, † 24. September 1982 Isny/Lkr. Ravensburg, ev., ∞ 1931 Arist Dethleffs, 1 Tochter.

Frida Luise Dethleffs-Edelmann wurde als ältestes und einziges Kind, welches das Erwachsenenalter erreichte, in Hagsfeld geboren, wo ihre Eltern das Gasthaus Zur Krone führten. Von 1913-1916 besuchte sie das evangelische Mädchenpensionat in Königsfeld im Schwarzwald und entdeckte dort ihr Interesse für die bildende Kunst. Sie erhielt anschließend Malunterricht als Privatschülerin bei Wilhelm Trübner. Nach einer Episode an der Badischen Kunstgewerbeschule 1916/17 studierte Dethleffs-Edelmann 1917/18 an der Großherzoglichen Malerinnenschule in Karlsruhe. Danach nahm sie 1919/20 Unterricht an der privaten Zeichenschule von Alice Proumen. 1921-1928 setzte Dethleffs-Edelmann ihr Studium an der Badischen Landeskunstschule bei Wilhelm Schnarrenberger und Hermann Gehri fort und wurde 1925 Meisterschülerin von Ernst Würtenberger. 1928/29 hielt sie sich zu vertiefenden Studien in Paris und Florenz auf.

Nach ihrer Heirat zog Dethleffs-Edelmann nach Ottersweier zu ihren Eltern und unternahm in den 1930er-Jahren mehrere Reisen durch Europa. Um ihren Mann - Inhaber einer Peitschen- und Skistockfabrik - auf dessen Geschäftsreisen mit der Tochter begleiten und trotzdem weiterhin künstlerisch tätig sein zu können, baute dieser ihr ein Wohnauto mit der Möglichkeit für künstlerisches Arbeiten. Dieses wurde unter dem Namen Dethleffs Wohnauto als erster in Deutschland gebauter Wohnwagen bekannt und der Beginn einer Caravanproduktion.

1938 siedelte Dethleffs-Edelmann nach Isny, der Heimatstadt ihres Mannes, über, wo sie ihr weiteres Leben verbrachte und künstlerisch tätig blieb. Im Zweiten Weltkrieg übernahm sie die Leitung der Wohnwagenfabrik ihres im Krieg stehenden Mannes. 1947 gehörte Dethleffs-Edelmann zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung Oberschwäbische Sezession (ab 1950 Sezession Oberschwaben-Bodensee), in deren Vorstand sie 1951-1958 aktiv war. Außerdem unternahm sie in den 1950er- und 1960er-Jahren mit ihrem Wohnwagen Reisen durch Europa, den Vorderen Orient und nach Russland.

Ihr Werk umfasst vor allem Blumen-Stillleben, Portraits und Landschaftsbilder aus der Schwarzwaldregion und dem Alpenraum, wobei ihre frühen Jahre deutlich von der Kunstrichtung Neue Sachlichkeit beeinflusst sind, während in der zweiten Schaffensphase nach Kriegsende ihr Stil zu einer Bildsprache wechselte, die sowohl gegenständliche als auch abstrakte Formen aufgreift. Aus gesundheitlichen Gründen fertigte sie in ihren späten Jahren vermehrt Collagen.

Ausgezeichnet wurde Dethleffs-Edelmann 1931 mit dem Zweiten Preis und der silbernen Medaille der Ausstellung "Süddeutsche Kunst" in München und 1932 mit dem Ersten Staatspreis in der Ausstellung "Die Frau im Bilde" des Badischen Kunstvereins Karlsruhe. 1974 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

René Gilbert 2016

Werk

Winterastern, Öl auf Leinwand, um 1925 (Städtische Galerie Karlsruhe); Blasiwald im Schwarzwald, Aquarell und Deckweiß über Bleistift 1921; Blick auf die Hornisgrinde, Aquarell über Bleistift 1924; Gemüsegarten in Ottersweier, Aquarell und Deckweiß 1926, Selbstbildnis mit Skischal, Öl auf Leinwand 1927; Blumenstilleben, Öl auf Hartfaser 1950 (alle Sammlung Dethleffs).

Literatur

Hans H. Hofstätter: Die Malerin Fridel Dethleffs-Edelmann. Retrospektive zum 80. Geburtstag, Friedrichshafen 1980; Ursula Merkel: Fridel Dethleffs-Edelmann, in: Leonhard Müller/Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 1993-1998, Karlsruhe 1998, S. 273 f., Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 28. Oktober 2022); Ursula Merkel (Red.): Fridel Dethleffs-Edelmann: Malerin der Neuen Sachlichkeit. 26. Januar bis 27. Februar 2000 im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe, hrsg. von der Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie Karlsruhe 2000.