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Amtskette des


Amtsketten der Karlsruher Oberbürgermeister (v. l. n. r.): Großherzogtum Baden bis 1918, Freistaat Baden 1918 - 1933, ab 1933, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 5/38.
Die neue Amtskette, 1965, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A12/193/7/5.
Einführung von Gerhard Seiler (mit Amtskette) in das Amt des Oberbürgermeisters im Bürgersaal des Rathauses, 1. Juli 1986, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1400.

Amtskette des Oberbürgermeisters

Die Geschichte der Karlsruher Amtsketten beginnt mit einer Verfügung des Staatsministeriums von Baden 1857, mit der die Bürgermeister des Landes zum Tragen von silbernen Amtsketten mit Brustbild des Landesherrn verpflichtet wurden. Die Oberbürgermeister der Residenzstadt Karlsruhe trugen seit 1859 silberne Amtsketten mit einer Medaille des Brustbildes des Großherzogs. Erster Träger war Oberbürgermeister Jakob Malsch. Es bürgerte sich ein, dass den Witwen der verstorbenen Oberbürgermeister die Amtskette als Erinnerungsgeschenk überlassen wurde.

Durch Entschließung Großherzog Friedrichs I. vom 7. Januar 1902 wurde einzelnen Oberbürgermeistern des Landes Baden, darunter auch dem Karlsruher Oberbürgermeister Karl Schnetzler, eine von Hermann Götz geschaffene goldene Amtskette als persönliche Auszeichnung des Großherzogs verliehen. Oberbürgermeister Karl Siegrist war der zweite Träger der Goldenen Amtskette. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 1919 ging die goldene Amtskette in die Bestände des Stadtarchivs über und ging mit Teilen der an das Badische Landesmuseum als Dauerleihgabe abgegeben Stadtgeschichtlichen Sammlungen nach dem Zweiten Weltkrieg verloren.

Nach einem Erlass des Badischen Ministeriums des Innern vom 9. Oktober 1925 hatten die Bürgermeister des Landes Baden in der Weimarer Republik wieder silberne Amtsketten zu tragen. Für die Stadt Karlsruhe wurden mit Beschluss des Stadtrats vom 22. Oktober 1925 für den Karlsruher Oberbürgermeister und seine drei Beigeordneten vier neue silberne Amtsketten geschaffen, deren Medaillen auf der Vorderseite das von einem Greifen gehaltene badische Staatswappen und auf der Rückseite das Stadtwappen "Fidelitas" mit Inschrift "Karlsruhe" trugen.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde vom Karlsruher Oberbürgermeister wieder die ehemalige silberne Amtskette mit Bildnis von Großherzog Friedrich I. getragen. Die Amtskette wurde außerdem mit einem silbernen Hakenkreuzanhänger versehen. Mit Beschluss des badischen Staatsministeriums vom 25. April 1938 wurden Medaillen aller Art von den Amtsketten entfernt und der Abschluss der Ketten mit Hakenkreuzanhänger gebildet.

In den ersten Nachkriegsjahren trug der Karlsruher Oberbürgermeister die frühere Amtskette des ehemaligen selbständigen Vororts Hagsfeld. Am 20. Oktober 1947 vergab der Stadtrat den Auftrag an den Karlsruher Goldschmiedebetrieb Ludwig Bertsch, nach Entwürfen der Goldschmiedeschule Pforzheim eine neue Amtskette mit aus Gold ziselierten Abbildungen historischer Gebäude sowie Stadtwappen auf Fächergrundriss herzustellen. Sie wurde 1965 durch eine neue Amtskette ersetzt, als anlässlich des 250jährigen Stadtjubiläums die Handwerkskammer Karlsruhe der Stadt Karlsruhe eine neue, von der Goldschmiedewerkstätte Karlheinz Pfannenschmidt in Pforzheim entworfene und ausgeführte Amtskette stiftete. Es handelt sich um eine stilisierte Gliederkette mit runden Trägerstücken für die Wappen der Karlsruher Stadtteile und mit dem Karlsruher Stadtwappen als Hänger. Diese Amtskette wird seit 1966 vom Karlsruher Oberbürgermeister bei bedeutenden protokollarischen Anlässen getragen.

Angelika Sauer 2012

Quelle

StadtAK 8/ZGS 30a.