Menü
Suche

Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V. (KSC)


Empfang im Hauptbahnhof nach dem Pokalsieg, 23. Mai 1955, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A3/107/2/22.
Vor dem ersten Bundesligaspiel des KSC am 22. August 1964 gegen den SV Meiderich, heute MSV Duisburg, im Wildparkstadion, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A11/136/5/30.
Jubelnde Menschenmenge mit KSC-Fahnen auf dem Karlsruher Marktplatz nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga, 16. Juni 1980, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A39/195/4/19.

Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V. (KSC)

Der KSC entstand 1952 als Fusion des VfB Mühlburg mit dem FC Phönix. Wie von der Stadt zugesagt, erhielt der Verein 1955 ein nach Plänen von Erich Schelling am Platz des Phönixstadions gebautes neues Wildparkstadion. Im diesem Jahr wurde der KSC erstmals Deutscher Pokalsieger. Die erfolgreichste Saison 1955/56 beendete der KSC als Süddeutscher Meister, Deutscher Vizemeister und erneut als Deutscher Pokalsieger.

Aufgrund der guten Platzierungen in der Oberliga Süd gehörte der KSC 1963 zu den Gründungsmitgliedern der neuen Fußballbundesliga. Nach einem 13. Platz in der ersten Saison 1963/64 wäre der Abstieg im folgenden Jahr als Vorletzter aber besiegelt gewesen, wenn nicht die Bundesliga auf 18 Mannschaften aufgestockt worden wäre. Nach der Saison 1967/68 stieg der KSC als Tabellenletzter ab und spielte zum ersten Mal nach der Fusion 1952 nicht mehr in der obersten deutschen Fußballliga. Der Wiederaufstieg gelang erst 1975 nach der Meisterschaft in der im Jahr zuvor gegründeten Zweiten Bundesliga Süd. Nach wiederholtem Ab- und Aufstieg blieb der Verein seit der Verpflichtung des ehemaligen Spielers Winfried Schäfer (1975-1977) als Trainer 1986-1998 in der Ersten Bundesliga. Erfolgreich spielte die Mannschaft 1993 im UEFA-Cup, besiegte in der zweiten Runde den FC Valencia im Wildparkstadion mit 7:0 und schrieb damit ein Stück Fußballgeschichte. Die intensive Jugendarbeit des Vereins, der 2011 neben der zweiten Mannschaft (U23) in weiteren zehn Klassen (U19-U10) spielt, trug zu diesen Erfolgen bei.

Nach dem Abstieg 1998 in die Zweite Bundesliga folgte 2001 der Abstieg in die dritte Liga, allerdings mit direktem Wiederaufstieg. Der Verein stand nun aber wirtschaftlich vor dem Ruin, den der ehemalige Oberbürgermeister von Karlsruhe Gerhard Seiler als Vereinspräsident (2002-2006) verhindern konnte. Unter Seilers Nachfolger Hubert H. Raase wurde der KSC weiter saniert. 2008 gelang der Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga für zwei Spielzeiten. Seit 2010 spielt der KSC wieder in der Zweiten Bundesliga. 2015 verpasste der KSC als Dritter der Zweiten Bundesliga in der Relegation gegen den Hamburger Sportverein (HSV)nur knapp.(
Seit 2001 besteht auch eine Frauenfußballabteilung, die 2004 den Aufstieg in die neue Zweite Bundesliga schaffte, seit 2011 aber in der Oberliga Baden-Württemberg spielt.

Bekannt wurde der KSC in den 1950er-Jahren auch durch seine starken Leichtathleten unter anderem mit den Sprintern Lothar Knörzer, Franz Bastian, Günter Kußmaul, Hans-Peter Meyer, Edmund Burg, Carl Kaufmann und Heinz Fütterer. 1959 kam eine Boxabteilung hinzu, die von 1961 bis 2005 156 badische Meistertitel und 18 deutsche Meistertitel errang. Horst Rascher, Roland Holzmann, Alexander Künzler und Sven Ottke gehörten mit zahlreichen Titelgewinnen zu den erfolgreichsten Karlsruher Boxern.

Nur bis in die 1970er-Jahre setzte der KSC auch die Handballtradition der beiden Fusionsvereine FC Phönix (Frauenhandball) und VfB Mühlburg (Männerhandball) zunächst auf dem Feld, dann in der Halle, fort. Der KSC, dessen Mitgliederzahl von circa 2.000 im Gründungsjahr 1952 auf rund 5.000 im Jahr 2011 angestiegen ist, ist der größte Karlsruher Sportverein.

Ernst Otto Bräunche 2012

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Fußballhochburg Karlsruhe, in: Sport in Karlsruhe. Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck, Karlsruhe 2006, S. 168-218, S. 210-215 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 28); Manfred Koch: Leichtathletik in Karlsruhe, in: ebenda, S. 251-272; Illustrierte Chroniken der Karlsruher Sportvereine: http://web2.karlsruhe.de/sportarchiv/detail.php?verein=KSC (Zugriff am 28. August 2015).