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Otto-Hahn-Gymnasium


Otto-Hahn-Gymnasium 1975, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A29/20/7/39.

Otto-Hahn-Gymnasium

Das 1969 gegründete und 1970 nach dem Atomforscher und Nobelpreisträger Otto Hahn benannte Gymnasium hat seinen Ursprung im Kant-Gymnasium. Dieses zählte 1968 rund 1.450 Schülerinnen und Schüler. Wegen Raummangels waren bereits 1966 sechs Klassen der Unterstufe mit Schülern aus Rintheim, Hagsfeld, der Waldstadt und Teilen der Oststadt in die Heinrich-Köhler-Schule in Rintheim ausgelagert worden. Bis 1969 stieg die Außenstelle auf elf Klassen an, weswegen das Oberschulamt, die Stadt Karlsruhe und das Kultusministerium Baden-Württemberg beschlossen, diese mit Beginn des neuen Schuljahrs 1969/70 als eigenständiges "Gymnasium Nordost (Waldstadt)" zu führen. Wie das Kant-Gymnasium bot auch das Otto-Hahn-Gymnasium einen mathematisch-naturwissenschaftlichen und einen neusprachlichen Zug an. Das 1969/70 lediglich aus den Klassenstufen fünf bis acht bestehende Gymnasium wurde jährlich um eine höhere Klassenstufe erweitert, so dass der Aufbau zum Vollgymnasium mit dem ersten Abiturjahrgang 1974/75 abgeschlossen war.

Von 1969-1973 wuchs das neu gegründete Gymnasium von elf Klassen mit 407 Schülern auf 32 Klassen mit 1.042 Schülern an, die auf acht verschiedene Gebäude an vier, zum Teil weit auseinanderliegenden Standorten verteilt waren. Zwischen November 1973 und Januar 1974 konnte endlich ein Schulhausneubau im Gewann Eichbäumle bezogen werden, der bis April 1975 noch eine dreiteilige Sporthalle erhielt, heute Im Eichbäumle 1. Verschiedene Faktoren, wie geburtenschwächere Jahrgänge, Stillstand beim Ausbau der Feldlage und die Eröffnung des Thomas-Mann-Gymnasiums in Stutensee-Blankenloch 1974, ließen die Schülerzahl zwischen 1976/77 und 1989/90 von 1.229 auf 412 sinken.

Das Sportprofil, das sich seit der Einführung der reformierten Oberstufe 1978/79 zum Alleinstellungsmerkmal des Otto-Hahn-Gymnasiums im Karlsruher Raum entwickelte, ließ die Zahl der Schüler bis zum Jahr 2000 wieder auf über 1.000 ansteigen. 1978/79 bot das Otto-Hahn-Gymnasium als einzige Karlsruher Schule Sport als Leistungskursfach an. Unter Peter Speckert, der 1988 die Schulleitung von Kurt Posselt übernahm, wurde das Fach Sport weiter ausgebaut, zunächst durch das Angebot der Übungsleiterausbildung ab 1989/90 und dann durch die Einführung des Sportprofils zum Schuljahr 1996/97. Seitdem wird den Schülern ab der Klasse 9 bzw. beim G 8-Zug ab der Klasse 8 ein naturwissenschaftliches, ein sprachliches und ein sportliches Profil angeboten. Das Otto-Hahn-Gymnasium wurde Partnerschule des Olympiastützpunkts Rhein/Neckar in Heidelberg, wodurch sportlich hochbegabte Jugendliche im sportlichen und schulischen Bereich besondere Förderung und Unterstützung erfahren können. Außerdem wurde es 2007 vom Deutschen Fußballbund als Eliteschule des Fußballs und 2014 durch den Deutschen Olympischen Sportbund als Eliteschule des Sports ausgezeichnet. Die Schule ist auch Partnerschule des Deutschen Handballverbands. Zu den bekanntesten ehemaligen Schülern gehören Renate Lingor (Fußball-Weltmeisterin 2003), Björn Goldschmidt (Kanu-Weltmeister im Vierer 2007) und Severine Pesch (Deutsche Judo-Meisterin).

Katja Förster 2015

Literatur

Hanns Jürgen Morath/Kurt Posselt: Otto-Hahn-Gymnasium – von 1969-2006, in: Die Waldstadt in Karlsruhe. Ein lebendiger Stadtteil im Grünen, hrsg. von Walter Hof, Eva Paur und Gebhard Schramm für den Bürgerverein Waldstadt e. V., Karlsruhe 2007, S. 141-153; Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe, http://test.ohg-ka.de (Zugriff am 14. September 2015).