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Badischer Hof Durlach


Badischer Hof, um 1910, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schmeiser 636.

Badischer Hof Durlach

Der aus Straßburg stammende Durlacher Bürger Johann Friedrich Selz betrieb ab dem Jahr 1763 im dreistöckigen Haus seines Schwiegervaters, des Küfers Johann Jakob Friebolin, die Wirtschaft Badischer Hof. Für diese erhielt er 1765 die Personalgerechtigkeit eines Straußwirtes, 15 Jahre später wandelte er die Gastwirtschaft in der Hauptstraße (Pfinztalstraße) 63, Ecke Kelterstraße in eine Schildwirtschaft um.

Ende des 19. Jahrhunderts gelangte die Gastwirtschaft in den Besitz der Familie Dietz. 1904 erweiterten die Wirtsleute ihren Betrieb um den zur Kelterstraße hin gelegenen Gehweg, auf dem nun auch im Sommer bewirtet wurde. Die Gastwirtschaft wurde im unteren Stockwerk betrieben, im ersten Obergeschoss befanden sich die Küche und der Frühstückssaal. Gästezimmer befanden sich ebenfalls auf dieser Ebene sowie in den drei weiteren Obergeschossen. Vom vierten Obergeschoss aus konnten die Gäste die Aussicht auf den Turmberg genießen.

Die Besitzer wollten den Badischen Hof nach dem Ersten Weltkrieg verkaufen, doch erst ab 1921 nutzte für einige Zeit die Sparkasse Durlach das Gebäude. Im Jahr 1963 eröffnete der Gastwirt Karl Kraft die Schnellgaststätte Kraft’s Quelle in den Räumlichkeiten. Ein Jahr später erfolgte im selben Gebäude die Neueröffnung des Hotels Europäischer Hof. Die Hotelzimmer wurden 1978 in Wohnungen umgebaut, der gastronomische Betrieb blieb mit wechselnden Besitzern erhalten.

Anke Mührenberg 2017

Literatur

Lisa Brackmann/Anke Mührenberg: Gastwirtschaften in Durlach vom Mittelalter bis heute, Karlsruhe 2008.