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Gasthaus Zu den drei Linden


Gebäudeansicht und Ansicht des Konzertsaales mit Bühne, Rheinstraße 14, Gasthaus "Zu den drei Linden", 1899, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVe 692.
Die Ruine des Gasthauses "Zu den drei Linden", 1945, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 5/770a.

Gasthaus Zu den drei Linden

Das Gasthaus Zu den drei Linden, Rheinstraße 14 in Mühlburg, ist heute vor allem noch deswegen in Erinnerung, weil bei dem Großangriff im Zweiten Weltkrieg vom 4. Dezember 1944 das inzwischen als Gemeindehaus der evangelischen Kirche Karlsruhe-Mühlburg genutzte Gasthaus vollständig zerstört wurde. In dem öffentlichen Luftschutzkeller kamen dabei rund 100 Menschen, darunter auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ums Leben.

Das repräsentative Gebäude war 1899 von der Mühlburger Brauerei von dem Architekten Mühlburger Gustav Ziegler geplant worden. Für den Neubau wurden auch Teile der Brauerei mit Wirtshaus Linde (Nr. 16) und ein zum Wirtshaus gehörender Saal abgebrochen. Außer der Gaststätte Zu den drei Linden im Erdgeschossß waren in dem viergeschossigen Haus Wohnungen untergebracht, 1900 werden zwölf Namen im Adressbuch aufgeführt. Im Hinterhof schlossen sich ein Konzertsaal mit als Gesellschaftsräume geplanten Nebenzimmern sowie eine Wurst- und eine Waschküche an. 1920/21 erwarb die Kirchengemeinde Karlsruhe-Mühlburg das Anwesen und nutzte es als Gemeindehaus.

Nach dem Krieg wurde die Ruine erst 1951 abgetragen, 1958 war ein neues Gebäude fertiggestellt, in dem unter anderem eine Chemische Reinigung und ein Reformhaus untergebracht waren. Heute erinnert dort ein historisches Hinweisschild an die Tragödie vom 4. Dezember 1944.

Ernst Otto Bräunche 2016

Quellen

StadtAK 1/BOA 1668 und 1670.

Literatur

Erich Lacker: Zielort Karlsruhe. Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, 2. Aufl. Karlsruhe 2005 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 18).