Brunnen im Ehrenhof der Technischen Hochschule
Ehrenhof der Technischen Hochschule (heute Karlsruher Institut für Technologie).
Im Zuge der Neugestaltung des zukünftigen Ehrenhofs der Technischen Hochschule Karlsruhe anlässlich der Hundertjahrfeier Ende Oktober 1925 erhielt die Hofanlage zwei Denkmäler (Denkmal für die Gefallenen der Technischen Hochschule, Erster Weltkrieg, und Heinrich-Hertz-Denkmal) sowie einen Brunnen. Max Laeuger, der ab 1924 für die Gesamtkonzeption des Projekts verantwortlich zeichnete, entwarf eine schlichte zementene Brunnenanlage, die im südwestlichen Hofbereich errichtet wurde.
Auf einer achteckigen Bodenplatte erhebt sich eine kannelierte, sich nach oben hin verjüngende Rundstütze, auf der ein weit ausladendes schalenförmiges Wasserbecken ruht, das in der Mitte über eine metallene Düse mit Wasser versorgt wird. Mit der Aufstellung des von vier Platanen gefassten Schalenbrunnens im ältesten Teil des Hofbereichs wollte Laeuger von den unprätentiösen, nur in Bruchsteinmauerwerk ausgeführten rückwärtigen Hoffassaden der von Heinrich Hübsch stammenden Bauten ablenken. In dieser rein "kaschierenden" Funktion liegt die reduzierte Formensprache des Brunnens begründet, die ihn deutlich den beiden figurativ gestalteten Denkmälern der Hofanlage unterordnet. Die Brunnenanlage hat sich bis heute unverändert erhalten.
Katja Förster, 2015
Literatur
Gerhard Kabierske: Brunnen im Ehrenhof der Technischen Hochschule, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 580-583 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), Teil 1 (PDF) und Teil 2 (PDF) zum Download (Zugriff am 26. September 2022).