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De:Lexikon:bio-0930

Joachim Kurzaj 1970, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A20/21/4/33.

Joachim Kurzaj

Katholischer Pfarrer, * 24. Februar 1937 Berlin, † 29. Juli 1978 in den Walliser Alpen.

Joachim Kurzaj wurde in Berlin geboren und kam mit der Familie, der Vater war Brauereidirektor, 1948/49 nach Karlsruhe. Er verbrachte seine Jugend in der Oststadt und war Ministrant in der katholischen Kirche St. Bernhard. Anschließend studierte er Theologie und empfing am 12. Juni 1960 die Priesterweihe. Seine Zeit als Vikar verbrachte Kurzaj in Kollnau und in Weil am Rhein. Zudem engagierte er sich als Kaplan in der Seelsorgearbeit in der Heilig-Kreuz-Pfarrei in Offenburg.

Am 31. Juli 1967 begann Kurzaj seinen Dienst als 1. Kurat in der katholischen Kirchengemeinde St. Thomas Morus in Oberreut. Seine Arbeit bestand in erster Linie darin, die Pfarrgemeinde des damals jungen Stadtteils aufzubauen. Einen Schwerpunkt legte er auf die Jugendarbeit, für die er mitunter unorthodoxe Methoden anwandte. So kam es gelegentlich vor, dass er in Bergsteigerausrüstung zur Kinderpredigt erschien. Der Ausbau der Ökumene, für den er von evangelischer Seite gewürdigt wurde, lag ihm am Herzen. Aufgrund seiner Fortschrittlichkeit im Pfarrdienst und seiner Menschennähe erfreute sich Kurzaj großer Beliebtheit. Zu seinen Hobbys gehörten Hochgebirgswanderungen und Klettertouren. Der Bergsport wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Am 28. Juli 1978 stürzte Kurzaj wenige Tage vor seinem elften Dienstjubiläum in den Walliser Alpen ab. Mit ihm kamen bei dem Unfall der damalige Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Winfried Sendelbach, und dessen zwei Söhne ums Leben.

1982 wurde am nördlichen Rand von Oberreut der Joachim-Kurzaj-Weg nach ihm benannt.

René Gilbert 2014

Quellen

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten (Joachim Kurzaj); Karlsruher Monatsspiegel Folge 29.