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De:Lexikon:ins-0084

Inbetriebnahme des neuen Firmengeländes in der Ottostraße im Jahr 1967, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A14a/17/1/3.

Grundig-Werk

Die von Max Grundig in Fürth, später Nürnberg gegründete Grundig AG stieg in den 1950er-Jahren zum größten europäischen Rundfunk- und Tonbandgerätebauer auf. Immer mehr Werke in Deutschland wurden gekauft bzw. neu gegründet, ab 1960 auch im europäischen Ausland produziert. 1964 übernahm die Grundig AG 51 % und 1966 die restlichen Anteile der seit 1947 in Karlsruhe ansässigen Firma "Tonfunk GmbH". Bis 1967 wurden Fernsehapparate in den verstreut liegenden Gebäuden der ehemaligen Tonfunk-Werke produziert.

Im Frühjahr 1967 wurde im neuen Gewerbegebiet Killisfeld in der Ottostraße 24 eine neue Produktionsstätte mit Verwaltungsgebäude und Gleisanschluss - grundigintern "Werk 15" genannt - mit 16.000 Quadratmetern Nutzfläche eingeweiht. Die Planungen sahen eine Expansion zum größten Fernsehwerk der Bundesrepublik mit etwa 3.000 Beschäftigten vor. 1967 arbeiteten in der Montagefabrik mit modernster rationeller Fließbandtechnik 507 Beschäftigte, 1973 lief der millionste Apparat aus dem Werk Karlsruhe. Das Werk expandierte weiter, produzierte ab 1974 auch Farbfernseher und beschäftigte bis zu 1.100 Menschen, überwiegend Angelernte, darunter 75 % Frauen. Auf den Strukturwandel in der Unterhaltungselektronik Ende der 1970er-Jahre, unter anderem Preisverfall durch die japanische Konkurrenz, reagierte die Grundig AG mit Schließung von Produktionsstätten, darunter - gegen Widerstände der 650 Beschäftigten - Ende Juni 1981 Karlsruhe. Das Firmengelände wurde von der Deutsche Homöopathie-Union (DHU) übernommen.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2012

Quelle

StadtAK 1/H-Reg 6432.