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Denkmal Denkraum – Namen und Steine

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Denkmal Denkraum – Namen und Steine, Foto: Arthur Mehlstäubler 2015, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/28 DO.

Denkmal Denkraum – Namen und Steine

An der rechten Vorderseite der Kleinen Kirche.

Ende der 1980er-Jahre begann der Künstler Tom Fecht für die Deutsche AIDS-Stiftung das Projekt "Denkraum – Namen und Steine" zu entwickeln. Ziel des Projekts war es, die Erinnerung an Menschen wach zu halten, die an den Folgen von AIDS gestorben sind. Ab 1992 wurden mehr als 26 Installationen dieser Art in deutschen Großstädten realisiert. 1996 erfolgte vor der Kleinen Kirche in Karlsruhe eine solche Installation, wobei es sich hier um ein Gemeinschaftsprojekt von Fecht mit der Deutschen AIDS-Stiftung in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Karlsruhe e. V. handelte.

Der Karlsruher "Denkraum" wurde am 30. November 1996, einen Tag vor dem Welt-AIDS-Tag, der Öffentlichkeit übergeben. Er bestand zu Beginn aus einem Feld mit 25 in den Boden eingelassenen Pflastersteinen, auf denen meist nur Vornamen von berühmten und nicht berühmten AIDS-Toten aus der Region eingeschrieben sind. Jeder Stein ist mit einer Spende für die AIDS-Stiftung verbunden. Durch den "Denkraum" wird sowohl ein Gefühl der Anteilnahme hergestellt, als auch die persönliche oder kollektive Erinnerung an die Verstorbenen ermöglicht. Zudem mahnt die Installation zur Prävention. Heute befinden sich in dem Karlsruher "Denkraum" Namen auf 44 Steinen, wobei 60 Steine als Ziel ausgegeben sind. Alle weiteren Steine werden an den jährlichen Welt-AIDS-Tagen (1. Dezember) hinzugefügt.

René Gilbert 2016

Quelle

StadtAK 8/ZGS 22a.