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De:Lexikon:bio-0025: Unterschied zwischen den Versionen

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=Johannes Sembach=
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Gastwirt <lex id="ins-1663">Bürgermeister</lex>, * 5. März 1671 Karlsruhe, † 20. August 1720, ev., verh.<br/ ><br/ >
Gastwirt, <lex id="ins-1663">Bürgermeister</lex>, * 5. März 1671 Karlsruhe, † 20. August 1720, ev., verh.<br/ ><br/ >
Der am 24. März 1718 von 55 Bürgern gewählte erste Karlsruher Bürgermeister Johannes Sembach stammte aus Straßburg. Der Sohn eines Kaufmanns heiratete noch in Straßburg Maria Barbara Sembach, 1693 kam dort ein Sohn zur Welt. Wohl zwischen 1703 und 1710 zog die vermögende Familie nach <lex id="top-1955">Mühlburg</lex>, wo Sembach mit seiner Frau zwei Wirtshäuser betrieb.
Der am 24. März 1718 von 55 Bürgern gewählte erste Karlsruher Bürgermeister Johannes Sembach stammte aus Straßburg. Der Sohn eines Kaufmanns heiratete noch in Straßburg Maria Barbara Sembach, 1693 kam dort ein Sohn zur Welt. Wohl zwischen 1703 und 1710 zog die vermögende Familie nach <lex id="top-1955">Mühlburg</lex>, wo Sembach mit seiner Frau zwei Wirtshäuser betrieb.



Version vom 22. November 2018, 16:08 Uhr


Johannes Sembach

Gastwirt, Bürgermeister, * 5. März 1671 Karlsruhe, † 20. August 1720, ev., verh.

Der am 24. März 1718 von 55 Bürgern gewählte erste Karlsruher Bürgermeister Johannes Sembach stammte aus Straßburg. Der Sohn eines Kaufmanns heiratete noch in Straßburg Maria Barbara Sembach, 1693 kam dort ein Sohn zur Welt. Wohl zwischen 1703 und 1710 zog die vermögende Familie nach Mühlburg, wo Sembach mit seiner Frau zwei Wirtshäuser betrieb.

1714/15 ließ sich Sembach in Durlach als Hintersasse nieder und wollte noch 1715 in Karlsruhe in der späteren Kronenstraße ein modellmäßiges Haus bauen. Stattdessen übernahm er wenig später die Waldhornwirtschaft in der Löwenkranz Gasse, heute Waldhornstraße, die bereits vor der Stadtgründung bestanden hatte und 1712 erstmals als „Golden Waldhörnle“, eine Schenke für Fuhrleute und Waldarbeiter, erwähnt ist. Sembach erweiterte 1717 das Gasthaus um ein daran stoßendes Eckhaus an der Waldhornstraße zur Langen Straße in der Nähe des Durlacher Tores. Die damals noch einzige Gaststätte in der jungen baden-durlachischen Residenz war ein Treffpunkt der Bürger. Die dadurch gewonnene Popularität Sembachs war sicher ein Grund, dass er 1718 der erste Bürgermeister der Stadt wurde. Er erhielt eine Besoldung von 45 Gulden im Jahr.

In den Wirtshausräumen war in den Anfangsjahren der Stadt die Lateinische Schule zu Gast, hier wurden bis zur Fertigstellung eines eigenen Rathauses im Jahr 1728 auch etliche Ratssitzungen abgehalten. Welches Ansehen Sembach auch bei Hof genoss, zeigt die Übernahme der Patenschaft für seine Enkelin 1718 in der Schlosskapelle durch Markgraf Karl Wilhelm und dessen Gemahlin sowie durch weitere Mitglieder des Hofstaates.

Nach dem Tod Sembachs am 20. August wurde das Gasthaus zum Waldhorn von seinem gleichnamigen Sohn und der Witwe noch fast vier Jahrzehnte weitergeführt.

Ernst Otto Bräunche 2018

Literatur

Peter Pretsch: Biographie Johannes Sembach, in: Blick in die Geschichte Nr. 107 vom 19. Juni 2015, https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick107/sembach (Zugriff am 12. Februar 2018); ders.: Johannes Sembach. Der Bürgermeister, in: Karl Wilhelm 1679 – 1738, Große Landesausstellung Badisches Landesmuseum Karlsruhe vom 09.05. bis 18.10.2015, München 2015, S. 174-175.