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De:Lexikon:bio-0026: Unterschied zwischen den Versionen

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=Siegrist, Karl Rudolf Julius=
=Siegrist, Karl Rudolf Julius=


Jurist, <lex id=”XX”>Oberbürgermeister</lex>, *8. November 1862 Säckingen, †29. Oktober 1944 K, ev., verh. Marie, geb. Mangold, 3 Söhne.
Jurist, <lex id=”XX”>Oberbürgermeister</lex>, * 8. November 1862 Säckingen/Lkr. Waldshut, † 29. Oktober 1944 Karlsruhe, ev., Marie Mangold, 3 Söhne.


Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Freiburg studierte der Sohn eines ev. Pfarrers in Freiburg, Berlin und Heidelberg Jura. Das Studium schloss er 1884 mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen im Jahr 1889 trat S. für kurze Zeit in den Staatsdienst ein, ehe er 1890 als rechtskundiger Sekretär zur Stadt K wechselte. 1892 wählte ihn der <lex id=”XX”>Bürgerausschuss</lex> zum Zweiten <lex id=”XX”>Bürgermeister</lex>. 14 Jahre arbeitete er mit dem auch außerhalb K als Fachmann anerkannten Oberbürgermeister <lex id=”XX”>Karl Schnetzler</lex> zusammen, seit 1901 als Erster Bürgermeister. Nach Schnetzlers Tod wählte der Bürgerausschuss S. 1906 zu dessen Nachfolger.
Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Freiburg studierte der Sohn eines evangelischen Pfarrers in Freiburg, Berlin und Heidelberg Jura. Das Studium schloss er 1884 mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen im Jahr 1889 trat Siegrist für kurze Zeit in den Staatsdienst ein, ehe er 1890 als rechtskundiger Sekretär zur Stadt Karlsruhe wechselte. 1892 wählte ihn der <lex id=”XX”>Bürgerausschuss</lex> zum Zweiten <lex id=”XX”>Bürgermeister</lex>. 14 Jahre arbeitete er mit dem auch außerhalb Karlsruhes als Fachmann anerkannten Oberbürgermeister <lex id=”XX”>Karl Schnetzler</lex> zusammen, seit 1901 als Erster Bürgermeister. Nach Schnetzlers Tod wählte der Bürgerausschuss Siegrist 1906 zu dessen Nachfolger.
Zu den großen Projekten seiner Amtszeiten bis 1919 gehören der Bau und die kontinuierliche Erweiterung des <lex id=”XX”>Rheinhafens</lex>, die Kommunalisierung der <lex id=”XX”>Straßenbahn</lex> und deren Ausbau, die Verlegung des Karlsruher <lex id=”XX”>Hauptbahnhofs</lex> von der <lex id=”XX”>Kriegsstraße</lex> an die heutige Stelle, die Vergrößerung des <lex id=”XX”>Gas- und Elektrizitätswerkes</lex> sowie des <lex id=”XX”>Schlachthofes</lex>, der Neubau des <lex id=”XX”>Stdtischen Krankenhauses</lex> (1907), des <lex id=”XX”>Konzerthauses</lex> und der <lex id=”XX”>Stadthalle</lex> am <lex id=”XX”>Festplatz</lex> (1915) und zahlreicher Schulhäuser und die Förderung der K <lex id=”XX”>Gartenstadt</lex> sowie die Errichtung zahlreicher Kleingartenanlagen. In die Amtszeit von S. fielen zudem die <lex id=”XX”>Eingemeindungen</lex> von <lex id=”XX”>Beiertheim</lex> (1907), <lex id=”XX”>Rintheim</lex> (1907), <lex id=”XX”>Rüppurr</lex> (1907), <lex id=”XX”>Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id=”XX”>Daxlanden</lex> (1910).
Zu den großen Projekten seiner Amtszeiten bis 1919 gehören der Bau und die kontinuierliche Erweiterung des <lex id=”XX”>Rheinhafens</lex>, die Kommunalisierung der <lex id=”XX”>Straßenbahn</lex> und deren Ausbau, die Verlegung des Karlsruher <lex id=”XX”>Hauptbahnhofs</lex> von der <lex id=”XX”>Kriegsstraße</lex> an die heutige Stelle, die Vergrößerung des <lex id=”XX”>Gas- und Elektrizitätswerkes</lex> sowie des <lex id=”XX”>Schlachthofes</lex>, der Neubau des <lex id=”XX”>Städtischen Krankenhauses</lex> (1907), des <lex id=”XX”>Konzerthauses</lex> und der <lex id=”XX”>Stadthalle</lex> am <lex id=”XX”>Festplatz</lex> (1915) und zahlreicher Schulhäuser und die Förderung der Karlsruher <lex id=”XX”>Gartenstadt</lex> sowie die Errichtung zahlreicher Kleingartenanlagen. In die Amtszeit von Siegrist fielen zudem die <lex id=”XX”>Eingemeindungen</lex> von <lex id=”XX”>Beiertheim</lex> (1907), <lex id=”XX”>Rintheim</lex> (1907), <lex id=”XX”>Rüppurr</lex> (1907), <lex id=”XX”>Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id=”XX”>Daxlanden</lex> (1910).
Auch in der <lex id=”XX”>Revolution</lex> von 1918/19 war der konservative <lex id=”XX”>Nationalliberale</lex> S. bemüht, die alte Ordnung aufrechtzuerhalten. Bei der turnusmäßigen Neuwahl als Oberbürgermeister 1919 wurde er nicht wiedergewählt. Politisch trat S. 1927 noch einmal kurz als Schatzmeister der Volksrecht-Partei auf, einer Splitterpartei, welche die Interessen des Sparerbundes vertrat.
Auch in der <lex id=”XX”>Revolution</lex> von 1918/19 war der konservative <lex id=”XX”>Nationalliberale</lex> Siegrist bemüht, die alte Ordnung aufrechtzuerhalten. Bei der turnusmäßigen Neuwahl als Oberbürgermeister 1919 wurde er nicht wiedergewählt. Politisch trat Siegrist 1927 noch einmal kurz als Schatzmeister der Volksrecht-Partei auf, einer Splitterpartei, welche die Interessen des Sparerbundes vertrat.
Für seine Tätigkeit erhielt S. zahlreiche Orden und Auszeichnungen, darunter im Jahre 1912 das Ritterkreuz I. Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen. 1960 wurde nach ihm die <lex id=”XX”>Siegriststraße</lex> benannt.
Für seine Tätigkeit erhielt Siegrist zahlreiche Orden und Auszeichnungen, darunter im Jahre 1912 das Ritterkreuz I. Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen. 1960 wurde nach ihm die <lex id=”XX”>Siegriststraße</lex> benannt.
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Version vom 19. November 2014, 14:01 Uhr

Bio-0026 Siegrist Karl 8 PBS III 1482.jpg

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Siegrist, Karl Rudolf Julius

Jurist, Oberbürgermeister, * 8. November 1862 Säckingen/Lkr. Waldshut, † 29. Oktober 1944 Karlsruhe, ev., ∞ Marie Mangold, 3 Söhne.

Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Freiburg studierte der Sohn eines evangelischen Pfarrers in Freiburg, Berlin und Heidelberg Jura. Das Studium schloss er 1884 mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen im Jahr 1889 trat Siegrist für kurze Zeit in den Staatsdienst ein, ehe er 1890 als rechtskundiger Sekretär zur Stadt Karlsruhe wechselte. 1892 wählte ihn der Bürgerausschuss zum Zweiten Bürgermeister. 14 Jahre arbeitete er mit dem auch außerhalb Karlsruhes als Fachmann anerkannten Oberbürgermeister Karl Schnetzler zusammen, seit 1901 als Erster Bürgermeister. Nach Schnetzlers Tod wählte der Bürgerausschuss Siegrist 1906 zu dessen Nachfolger. Zu den großen Projekten seiner Amtszeiten bis 1919 gehören der Bau und die kontinuierliche Erweiterung des Rheinhafens, die Kommunalisierung der Straßenbahn und deren Ausbau, die Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs von der Kriegsstraße an die heutige Stelle, die Vergrößerung des Gas- und Elektrizitätswerkes sowie des Schlachthofes, der Neubau des Städtischen Krankenhauses (1907), des Konzerthauses und der Stadthalle am Festplatz (1915) und zahlreicher Schulhäuser und die Förderung der Karlsruher Gartenstadt sowie die Errichtung zahlreicher Kleingartenanlagen. In die Amtszeit von Siegrist fielen zudem die Eingemeindungen von Beiertheim (1907), Rintheim (1907), Rüppurr (1907), Grünwinkel (1909) und Daxlanden (1910). Auch in der Revolution von 1918/19 war der konservative Nationalliberale Siegrist bemüht, die alte Ordnung aufrechtzuerhalten. Bei der turnusmäßigen Neuwahl als Oberbürgermeister 1919 wurde er nicht wiedergewählt. Politisch trat Siegrist 1927 noch einmal kurz als Schatzmeister der Volksrecht-Partei auf, einer Splitterpartei, welche die Interessen des Sparerbundes vertrat. Für seine Tätigkeit erhielt Siegrist zahlreiche Orden und Auszeichnungen, darunter im Jahre 1912 das Ritterkreuz I. Klasse mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen. 1960 wurde nach ihm die Siegriststraße benannt.

Br 2012


Werke

Die Schaffung einer einheitlichen Organisation für das Verkehrswesen und die Elektrizitätsversorgung der Stadt Karlsruhe und ihrer Umgebung, Karlsruhe 1913.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Siegrist, Karl Rudolf Julius, in: Badische Biographien NF, Band IV, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1996, S. 276-278; Susanne Asche: Residenzstadt – Bürgerstadt – Großstadt. Auf dem Weg von der Residenz zum Industrie- und Verwaltungszentrum 1806-1914, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe. Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 309-355.

Bildnachweis

StadtAK 8/PBS III 1482 (Oberbürgermeister Karl Siegrist (1862-1944) an seinem Schreibtisch, um 1910.)