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Karl August Franz Stösser


Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1536.

Karl August Franz Stösser

Jurist, Stadtdirektor, * 16. April 1792 Karlsruhe, † 12. Juli 1874 Karlsruhe, ev., ∞ 1820 Wilhelmine Reich, 2 Söhne, 2 Töchter.

Nach dem frühen Tod des Vaters 1798, eines markgräflich badischen Geheimen Hofrats, ermöglichten Stipendien sowie die finanzielle Unterstützung eines Onkels Stösser den Besuch des Gymnasiums in Karlsruhe. 1809-1812 studierte er in Heidelberg Rechtswissenschaft. Im Frühjahr 1812 bestand er die juristische Staatsprüfung beim Hofgericht in Rastatt und trat bei seinem älteren Bruder, Oberamtmann von Rheinbischofsheim, als Aktuar in den Dienst ein. 1813 wechselte Stösser als Praktikant an die Kreisdirektion in Durlach, 1814 berief ihn Großherzog Karl als zweiten Beamten an das Amt Ettlingen und 1815 als dritten Beamten an das Stadtamt Karlsruhe, wo er bald zum Assessor und 1819 zum Amtmann aufstieg. Unter Großherzog Ludwig kam er 1823 als Oberamtmann nach Emmendingen, seit 1832 mit dem Titel eines Obervogts.

Als Geheimer Referendär wurde Stösser im März 1834 an das Badische Innenministeriums nach Karlsruhe zurückberufen. 1835, 1837 und 1839 war er Abgeordneter der zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Im November 1839 wurde er als Großherzoglicher Geheimrat zum Direktor des Stadtamts Karlsruhe befördert - eine Stellung, die er bis zu seiner Pensionierung 1853 innehatte. Danach engagierte er sich insbesondere für soziale Einrichtungen der Stadt, unter anderem im Verein zur Rettung sittlich verwahrloster Kinder, in der Badischen Versorgungsanstalt und der Privat-Spargesellschaft sowie als Vorsitzender des Verwaltungsrats des Waisenhauses. Des Weiteren wirkte Stösser als Verwaltungsrat industrieller Unternehmen, in den Vorständen des Rheinischen und des Badischen Kunstvereins in Karlsruhe und am evangelischen Gemeindeleben mit.

Die Stadt Karlsruhe würdigte sein Wirken für den badischen Staat und für die Stadt 1853 mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts. 1899 wurde in Karlsruhe die Stösserstraße nach ihm benannt.

Katja Förster 2012

Literatur

Karl August Friedrich Stösser, in: Badische Biographien, Bd. 2, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1881, S. 326-327 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Emil Zittel: Zum Gedächtnis an K. A. F. Stösser, Karlsruhe o. J.