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Bernhard Fritz

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Bernhard Fritz, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Ze 15 Badische Neueste Nachrichten, 22. August 1980.

Bernhard Fritz

Bauingenieur, * 7. März 1907 Mannheim, † 16. August 1980 Karlsruhe, ∞ Eva Lindner, 1 Sohn.

Bernhard Fritz verbrachte seine Schulzeit in Villingen und Karlsruhe und studierte nach dem Abitur 1925-1929 Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe. Nach der Diplom-Prüfung wurde er Assistent bei Ernst Gaber, dem damaligen Ordinarius für Brückenbau und Baustatik. 1933 wechselte Fritz in die Wirtschaft und arbeitete als Konstrukteur und Statiker für die Dortmunder Union Brückenbau AG.

1936 kehrte er für einen Lehrauftrag in Baustatik an die TH Karlsruhe zurück und habilitierte sich dort im Jahr darauf. Es folgten eine Dozentur für Brückenbau und Baustatik und 1939 die Berufung zum außerordentlichen Professor für Baustatik und Technische Mechanik. Als die Baustatik 1953 einen eigenen Lehrstuhl erhielt, wurde Fritz zum ersten Ordinarius für dieses Fachgebiet berufen. 1960 nahm das von ihm geschaffene Institut für Baustatik und Messtechnik seinen Betrieb auf, das er als Gründungsdirektor bis zu seiner Emeritierung 1973 leitete.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit war Fritz um eine enge Zusammenarbeit mit der Baupraxis bestrebt. So lieferte er wichtige Vorschläge für vereinfachte Berechnungsverfahren für Verbundträgerbrücken, die auch im Ausland Beachtung fanden. Bedeutend waren zudem seine Beiträge im Bereich des Stahlbetonbaus zur Frage der Reibungsverluste beim nachträglichen Vorspannen langer Spannglieder sowie der Anwendungsmöglichkeiten der Vorspannung bei weitgespannten Stahl-Rohrkonstruktionen.

Darüber hinaus betrieb er gemeinsam mit den Mitarbeitern der Versuchsabteilung seines Instituts Grundlagenforschung und leistete durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung einer zuverlässigen Bauwerks-Messtechnik. Die Versuchsaufträge an Verbund- und Spannbrücken, Stauanlagen und Bauwerken der Kerntechnik verschafften Fritz und seinem Institut ein landesweit hohes Ansehen.

Als begeisterter Violinist gehörte Fritz 1967 auch zu den Mitbegründern und als Erster Konzertmeister zum Orchester des Collegium Musicum der TH Karlsruhe.

René Gilbert 2015

Quelle

KIT-Archiv 21013/767, 28002/127.

Werk

Theorie und Berechnung vollwandiger Bogenträger bei Berücksichtigung des Einflusses der Systemverformung, Diss. Karlsruhe 1933; Zusätzliche Spannungen in Fahrbahnrosten, Habil.-Schrift Karlsruhe 1936; Berechnung von Kreisgewölben – Gebrauchsfertige Tabellen zur statischen Berechnung von Gewölben mit kreisbogenförmiger Achse, Berlin 1940; Der Lehrstuhl für Baustatik und Technische Mechanik, in: Friedrich Raab (Red.): Die technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe – Festschrift zur 125-Jahrfeier, Karlsruhe 1950, S. 219 f.; Verbundträger – Berechnungsverfahren für die Brückenbaupraxis, Berlin 1961.

Literatur

Otto Steinhardt: Professor Bernhard Fritz 60 Jahre, in: Der Bauingenieur 42 (1967), Heft 4, S. 162; Klaus Stiglat: Bernhard Fritz, in: Bauingenieure und ihr Werk, Berlin 2004, S. 153.