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De:Lexikon:bio-0129: Unterschied zwischen den Versionen

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Physiker, * 22. Februar 1857 Hamburg, † 1. Januar 1894 Bonn, ev., ∞ Elisabeth Doll, 2 Kinder.<br/ ><br/ >
Physiker, * 22. Februar 1857 Hamburg, † 1. Januar 1894 Bonn, ev., ∞ Elisabeth Doll, 2 Kinder.<br/ ><br/ >
Heinrich Hertz wuchs in Hamburg in großbürgerlichen Verhältnissen als Sohn eines Rechtsanwaltes, späteren Richters und Senators auf. Hertz studierte Mathematik und Physik in München und Berlin, wo er 1880 promoviert wurde und dann als Assistent von Hermann von Helmholtz arbeitete. 1883 ging Hertz als außerordentlicher Professor nach Kiel, um 1885 eine Professur an der <lex id="ins-0911">Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe</lex> anzutreten, da ihm deren elektrotechnisches Laboratorium die eigenen Experimente erlaubte. Hier erbrachte er 1886-1888 den Nachweis und die Berechnung der elektromagnetischen Wellen, eine Voraussetzung der späteren Rundfunktechnik.
Heinrich Hertz wuchs in Hamburg in großbürgerlichen Verhältnissen als Sohn eines Rechtsanwaltes, späteren Richters und Senators auf. Hertz studierte Mathematik und Physik in München und Berlin, wo er 1880 promoviert wurde und dann als Assistent von Hermann von Helmholtz arbeitete. 1883 ging Hertz als außerordentlicher Professor nach Kiel, um 1885 eine Professur an der <lex id="ins-0909">Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe</lex> anzutreten, da ihm deren elektrotechnisches Laboratorium die eigenen Experimente erlaubte. Hier erbrachte er 1886-1888 den Nachweis und die Berechnung der elektromagnetischen Wellen, eine Voraussetzung der späteren Rundfunktechnik.


Nach dem gesellschaftlichen Skandal der Entlobung mit der Tochter eines Karlsruher Hochschulkollegen heiratete Hertz 1886 in Karlsruhe die Tochter des Leiters des Geodätischen Instituts der TH. 1889 folgte er dem Ruf an die Universität Bonn. Hertz starb auf dem Höhepunkt seines Schaffens an einer seltenen Infektionskrankheit.
Nach dem gesellschaftlichen Skandal der Entlobung mit der Tochter eines Karlsruher Hochschulkollegen heiratete Hertz 1886 in Karlsruhe die Tochter des Leiters des Geodätischen Instituts der TH. 1889 folgte er dem Ruf an die Universität Bonn. Hertz starb auf dem Höhepunkt seines Schaffens an einer seltenen Infektionskrankheit.

Version vom 27. Oktober 2015, 15:20 Uhr

Heinrich Hertz um 1885, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 637.

Heinrich Hertz

Physiker, * 22. Februar 1857 Hamburg, † 1. Januar 1894 Bonn, ev., ∞ Elisabeth Doll, 2 Kinder.

Heinrich Hertz wuchs in Hamburg in großbürgerlichen Verhältnissen als Sohn eines Rechtsanwaltes, späteren Richters und Senators auf. Hertz studierte Mathematik und Physik in München und Berlin, wo er 1880 promoviert wurde und dann als Assistent von Hermann von Helmholtz arbeitete. 1883 ging Hertz als außerordentlicher Professor nach Kiel, um 1885 eine Professur an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe anzutreten, da ihm deren elektrotechnisches Laboratorium die eigenen Experimente erlaubte. Hier erbrachte er 1886-1888 den Nachweis und die Berechnung der elektromagnetischen Wellen, eine Voraussetzung der späteren Rundfunktechnik.

Nach dem gesellschaftlichen Skandal der Entlobung mit der Tochter eines Karlsruher Hochschulkollegen heiratete Hertz 1886 in Karlsruhe die Tochter des Leiters des Geodätischen Instituts der TH. 1889 folgte er dem Ruf an die Universität Bonn. Hertz starb auf dem Höhepunkt seines Schaffens an einer seltenen Infektionskrankheit.

Hertz erhielt sämtliche hochkarätigen, internationalen wissenschaftlichen Ehrungen. Die nach Hertz benannte Einheit der Frequenz setzt dem Entdecker der elektromagnetischen Wellen ein fortwährendes Denkmal. In Karlsruhe gibt es vielfältige Erinnerungen an Hertz: Benennung einer Hertzstraße 1896 und 1946; Heinrich-Hertz-Schule 1970; Heinrich-Hertz-Denkmal 1925; Heinrich-Hertz-Hörsaal des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT); Heinrich-Hertz-Haus als Gastdozentenhaus des KIT; Heinrich-Hertz-Gastprofessur, 1987 gestiftet von der „Karlsruher Universitätsgesellschaft“ mit der einmal jährlich herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik geehrt werden.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2012

Werk

Gesammelte Werke Bde. I-III, Leipzig 1894-1895 (Reprint 1984-1987); Erinnerungen, Briefe, Tagebücher, zus.gestellt von Johanna Hertz, 2. erw. Aufl., hrsg. von Mathilde Hertz und Charles Süßkind, Weinheim und San Francisco, 1977.

Literatur

Badische Biographien Bd. 5, S. 301-306; Gerlinde Brandenburger: Heinrich-Hertz-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 577-580 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7); Albrecht Fölsing: Heinrich Hertz, eine Biographie, Hamburg 1997.