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De:Lexikon:bio-0194

Friedrich Beichel, um 1930, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 41/2a.

Karl Friedrich Leopold Beichel

Architekt, * 16. Februar 1875 Wehr/Lkr. Waldshut , † 26. Dezember 1955 Karlsruhe, kath., ∞ 1909 Maria Prior, 2 Söhne.

Nach dem Gewerbelehrerstudium an der Großherzoglich Badischen Baugewerkeschule in Karlsruhe (1891-1895) und einem halbjährigen Besuch der Kunstgewerbeschule studierte Beichel von 1896-1901 an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe bei Josef Durm, Otto Warth und Max Laeuger Architektur. Von August 1896 bis März 1898 und von Sommer 1901 bis zu seiner Anstellung als Architekt am Städtischen Hochbauamt Karlsruhe im April 1903 war er an verschiedenen privaten Architekturbüros im süddeutschen Raum tätig. 1904 wurde er zum städtischen Hochbauinspektor, 1911 zum Leiter des städtischen Hochbauamts (Stadtbaurat) und 1920 zum Stadtbaudirektor ernannt.

Bis zur vorzeitigen, aus persönlichen Gründen gewünschten Zur-Ruhe-Setzung 1938 entwarf er in Karlsruhe Schulhausbauten, mehrgeschossige Wohnhäuser, Kleinwohnungen und Siedlungsprojekte. Beichel griff dabei auf den Jugendstil (Wartehalle der Lokalbahn am Hauptfriedhof, 1905/06), die Renaissance (Goetheschule, 1905-1908), den Landhausstil (Riedschule, 1911-1913) und den Klassizismus zurück. Letzteren versuchte er mit dem ornamentalen Formenschatz des Jugendstils zu verbinden (Lessing-Gymnasium, 1909-1911; Tullaschule, 1914-1916; ehemaliges städtisches Kinder- und Säuglingsheim, 1912/13, heute Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung) Karlsruhe. Auch den Indianerbrunnen (1924-1927), den Zwerg-Nase-Brunnen (1930) und die Marktfrau hinter der Kleinen Kirche (1927/28) hat Beichel entworfen.

Katja Förster 2013

Quellen

StadtAK 1/POA 1/264, StadtAK 8/Alben 41.

Literatur

Katja Förster: Ein vergessener Stadtbaumeister. Der Architekt Friedrich Beichel und seine Spuren in der Fächerstadt, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 2003-2008, Karlsruhe 2009, S. 114-118, http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick68/beichel.de (Zugriff am 22. April 2016).