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De:Lexikon:bio-0200: Unterschied zwischen den Versionen

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==Werke:==
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Egon Eiermann: Briefe des Architekten. 2. Auflage, Stuttgart 1997.
Egon Eiermann: Briefe des Architekten. 2. Auflage, Stuttgart 1997.
==Litaratur:==
==Literatur:==
Annemarie Jaeggi (Hrsg.): Egon Eiermann (1904–1970). Die Kontinuität der Moderne, Ostfildern-Ruit 2004; Arthur Mehlstäubler: Egon Eiermann. Die Möbel, Karlsruhe 1999.
Annemarie Jaeggi (Hrsg.): Egon Eiermann (1904–1970). Die Kontinuität der Moderne, Ostfildern-Ruit 2004; Arthur Mehlstäubler: Egon Eiermann. Die Möbel, Karlsruhe 1999.
==Bildnachweis:==
StadtAK 8/BA Schlesiger A4 100/4/2.

Version vom 12. April 2015, 11:52 Uhr

Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A4/100/4/2.

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Eiermann, Egon

Architekt, Möbeldesigner, Professor, * 29. September 1904 Neuendorf/Brandenburg, † 19. Juli 1970 Baden-Baden, ∞ 1. 1940 Charlotte Friedheim, 2. 1954 Brigitte Feyerabendt, 1 Tochter, 1 Sohn.

Nach baupraktischer Tätigkeit absolvierte Eiermann 1923-1927 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule (TH) Berlin-Charlottenburg unter anderem als Meisterschüler bei Hans Poelzig. Nach Anstellungen bei der Karstadt AG und den Berliner Elektrizitätswerken machte er sich 1931 in Berlin selbstständig. 1943 verlegte er sein Büro nach Beelitz bei Berlin, wo er ein Krankenhaus baute. Von dort kam er nach 1945 über Stationen in Buchen und Mosbach im Odenwald 1947 als Professor für Architektur an die TH Karlsruhe, wo er bis 1962 lebte, mit Robert Hilgers ein Architekturbüro leitete und bis 1970 erfolgreich lehrte. 1951 war Eiermann Gründungsmitglied des deutschen Rates für Formgebung.

In seinen frühen realisierten Einfamilienhäusern, Fabrikbauten und Ladeneinrichtungen verwendete Eiermann konsequent das Gestaltungsvokabular des <lx id=“ereig-0127>Neuen Bauens</lex>: Sachlichkeit, Funktionalität und Transparenz. In den Jahren der Nazi-Diktatur verstand er es, mit Aufträgen für Fabrikbauten (Totalwerke Apolda, 1938/39), aber auch durch seine persönliche Überzeugungskraft die Modernität seiner Gestaltung beizubehalten. In der Nachkriegszeit avancierte Eiermann zum führenden Architekten für Fabrik- (Taschentuchweberei Blumberg, 1949-1951; Ciba AG in Wehr/Baden, 1958) und Verwaltungsbauten (Abgeordnetenhochhaus Bonn, 1965-1969; IBM Stuttgart, 1967-1972; Olivetti Frankfurt, 1968-1972). Daneben entstanden Kirchen (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, 1957-1963) und Wohnhäuser (eigenes Haus Baden-Baden, 1959-1962). Internationale Anerkennung erfuhr Eiermann für den mit Sep Ruf gestalteten deutschen Pavillon der Weltausstellung in Brüssel 1958. Viel kritisiert, wenn auch heute zum Teil unter Denkmalschutz stehend, wurde seine Fassadengestaltung der Horten-Kaufhäuser. In Karlsruhe baute er das Versuchskraftwerk der TH (1951-1956, 1959-1962) und Gebäude für die Raffinerie DEA-Scholven (1961-1963).

Eiermann beschäftigte sich neben der Architektur und Innenarchitektur auch mit dem Entwurf von Möbeln. Ab 1949 entstanden in Zusammenarbeit mit der Esslinger Firma Wilde & Spieth die ersten funktionellen und seriell produzierten Sitzmöbel aus Holz und Stahlrohr in Deutschland. Sie und seine Korbmöbel begründeten seinen Ruf als einflussreichster Möbelentwerfer der deutschen Nachkriegszeit.

Eiermann erfuhr vielfache Ehrungen, darunter die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität (TU) Berlin (1965), das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik (1968), den Hugo-Häring-Preis (1969) und eine Sonderbriefmarke (2004). In Karlsruhe wurde 2009 die Egon-Eiermann-Allee nach ihm benannt.

Arthur Mehlstäubler 2012

Quelle:

Nachlass im saai, KIT.

Werke:

Egon Eiermann: Briefe des Architekten. 2. Auflage, Stuttgart 1997.

Literatur:

Annemarie Jaeggi (Hrsg.): Egon Eiermann (1904–1970). Die Kontinuität der Moderne, Ostfildern-Ruit 2004; Arthur Mehlstäubler: Egon Eiermann. Die Möbel, Karlsruhe 1999.