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De:Lexikon:bio-0205: Unterschied zwischen den Versionen

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=Hanser, Adolf=
=Hanser, Adolf=


Architekt, Professor, * 2. August 1858 Friedrichshafen am Bodensee, † 18. Oktober 1901 Karlsruhe, ev., ∞ 1885 Carolina Caspari, 6 Kinder.
Architekt, Professor, * 2. August 1858 Friedrichshafen am Bodensee, † 18. Oktober 1901 Karlsruhe, ev., ∞ 1885 Carolina Caspari, 6 Kinder.


Hanser wuchs in Friedrichshafen und seit Jahresende 1865 in Mannheim auf, wo der Vater kaufmännischer Direktor einer chemischen Fabrik war. Nach der Obersekunda-Reife 1875 Studium der Architektur 1876-1881 am <lex id=”XX”>Polytechnikum</lex> in Karlsruhe; im Mai 1882 Architekturzeichner im Büro des Frankfurter Architekten Paul Wallot, dem Planer des Reichstagsgebäudes in Berlin; nach halbjähriger Studienreise nach Italien von Mai 1884 bis 1890 freischaffender Architekt in Mannheim mit Arbeitsschwerpunkt Wohnhaus- und Fabrikbau; 1890 Berufung als Professor an die <lex id=”XX”>Baugewerkeschule</lex> und Übersiedlung nach Karlsruhe. Hanser blieb neben seinem Lehrberuf als Architekt tätig. Er entwarf unter anderem in Karlsruhe: <lex id=”XX”>Rheinische Kreditbank</lex> am <lex id=”XX”>Zirkel</lex> (1895-1896, heute <lex id=”XX”>Badische Beamtenbank</lex>), Verwaltungsgebäude der <lex id=”XX”> Karlsruher Lebensversicherung</lex> (1896-1898, heute <lex id=”XX”>Rathaus West</lex>) und das <lex id=”XX”>Ateliergebäude II</lex> der Kunstgewerbeschule in der <lex id=”XX”>Hoffstraße</lex> sowie Bankgebäude in Heidelberg, Neustadt a. d. Weinstraße und Straßburg.
Hanser wuchs in Friedrichshafen und seit Jahresende 1865 in Mannheim auf, wo der Vater kaufmännischer Direktor einer chemischen Fabrik war. Nach der Obersekunda-Reife 1875 Studium der Architektur 1876-1881 am <lex id="ins-0911">Polytechnikum</lex> in Karlsruhe; im Mai 1882 Architekturzeichner im Büro des Frankfurter Architekten Paul Wallot, dem Planer des Reichstagsgebäudes in Berlin; nach halbjähriger Studienreise nach Italien von Mai 1884 bis 1890 freischaffender Architekt in Mannheim mit Arbeitsschwerpunkt Wohnhaus- und Fabrikbau; 1890 Berufung als Professor an die <lex id="ins-0900">Baugewerkeschule</lex> und Übersiedlung nach Karlsruhe. Hanser blieb neben seinem Lehrberuf als Architekt tätig. Er entwarf unter anderem in Karlsruhe: <lex id=”XX”>Rheinische Kreditbank</lex> am <lex id="top-3043">Zirkel</lex> (1895-1896, heute <lex id="ins-0255">Badische Beamtenbank</lex>), Verwaltungsgebäude der <lex id="ins-0252">Karlsruher Lebensversicherung</lex> (1896-1898, heute <lex id="top-2248">Rathaus West</lex>) und das Ateliergebäude II der <lex id="ins-0931">Kunstgewerbeschule</lex> in der <lex id="top-1261">Hoffstraße</lex> sowie Bankgebäude in Heidelberg, Neustadt a. d. Weinstraße und Straßburg.
Stilistisch folgte Hanser der Formensprache der Neorenaissance, die seit 1871 bevorzugt an Repräsentations- und Verwaltungsbauten angewandt wurde. Nach wiederholter Kritik der Zweiten Kammer des <lex id=”XX”>Badischen Landtags</lex> an den kostspieligen Staatsbauten unter Oberbaudirektor <lex id=”XX”>Josef Durm</lex> schuf das Finanz- und Innenministerium die Stelle eines Technischen Referenten für Bauangelegenheiten, die Hanser 1898 übertragen wurde. Dadurch wurde Hanser ungewollt zum Kontrahenten Durms. Im selben Jahr erhielt er den Auftrag zur Planung des umfangreichen Behördenzentrums an der <lex id=”XX”>Hildapromenade</lex> mit <lex id=”XX”>Generallandesarchiv</lex>, <lex id=”XX”>Oberrechnungskammer</lex> und <lex id=”XX”>Verwaltungsgerichtshof</lex>. Hanser sah einen Gebäudekomplex vor, dessen sparsam verwendete Dekorationselemente die Abkehr von monumentalen Solitärbauten mit pompösen Schaufassaden verdeutlichten. Nach Hansers frühem Tod vollendete <lex id=”XX”>Friedrich Ratzel</lex> den Bau des Behördenzentrums.
Stilistisch folgte Hanser der Formensprache der Neorenaissance, die seit 1871 bevorzugt an Repräsentations- und Verwaltungsbauten angewandt wurde. Nach wiederholter Kritik der Zweiten Kammer der <lex id="ins-1519">Badischen Ständeversammlung</lex> an den kostspieligen Staatsbauten unter Oberbaudirektor <lex id="bio-0198">Josef Durm</lex> schuf das Finanz- und Innenministerium die Stelle eines Technischen Referenten für Bauangelegenheiten, die Hanser 1898 übertragen wurde. Dadurch wurde Hanser ungewollt zum Kontrahenten Durms. Im selben Jahr erhielt er den Auftrag zur Planung des umfangreichen Behördenzentrums an der <lex id="top-2039">Hildapromenade</lex> mit <lex id="ins-0802">Generallandesarchiv</lex>, <lex id=”XX”>Oberrechnungskammer</lex> und <lex id="ins-1343">Verwaltungsgerichtshof</lex>. Hanser sah einen Gebäudekomplex vor, dessen sparsam verwendete Dekorationselemente die Abkehr von monumentalen Solitärbauten mit pompösen Schaufassaden verdeutlichten. Nach Hansers frühem Tod vollendete <lex id="bio-0222">Friedrich Ratzel</lex> den Bau des Behördenzentrums.

<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2012''</div>



==Quelle==
==Quelle==
GLA N Hanser.
GLA N Hanser.
==Literatur==
==Literatur==
Wolfram Förster: Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt. Skizze zu Leben und Werk aus Anlass seines 150. Geburtstages, in: Badische Heimat, Jg. 88, 2008, S. 604-611; ders.: „Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt“ (Ingenium, 1), erschienen zur Sonderausstellung der Fachhochschule Karlsruhe, Hochschule für Technik, und der BBBank Karlsruhe anlässlich des 100. Todestages des Architekten Adolf Hanser, 18. Oktober bis 15. November 2001 mit Katalogbeiträgen von Isolde Brunner und anderen, Karlsruhe 2001.
Wolfram Förster: Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt. Skizze zu Leben und Werk aus Anlass seines 150. Geburtstages, in: Badische Heimat, Jg. 88, 2008, S. 604-611; ders.: „Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt“ (Ingenium, 1), erschienen zur Sonderausstellung der Fachhochschule Karlsruhe, Hochschule für Technik, und der BBBank Karlsruhe anlässlich des 100. Todestages des Architekten Adolf Hanser, 18. Oktober bis 15. November 2001 mit Katalogbeiträgen von Isolde Brunner und anderen, Karlsruhe 2001.
==Bildnachweis==
kein Bild im StadtA (S. 10/A Rmm1 Hans)

Version vom 3. August 2015, 14:20 Uhr

Hanser, Adolf

Architekt, Professor, * 2. August 1858 Friedrichshafen am Bodensee, † 18. Oktober 1901 Karlsruhe, ev., ∞ 1885 Carolina Caspari, 6 Kinder.

Hanser wuchs in Friedrichshafen und seit Jahresende 1865 in Mannheim auf, wo der Vater kaufmännischer Direktor einer chemischen Fabrik war. Nach der Obersekunda-Reife 1875 Studium der Architektur 1876-1881 am Polytechnikum in Karlsruhe; im Mai 1882 Architekturzeichner im Büro des Frankfurter Architekten Paul Wallot, dem Planer des Reichstagsgebäudes in Berlin; nach halbjähriger Studienreise nach Italien von Mai 1884 bis 1890 freischaffender Architekt in Mannheim mit Arbeitsschwerpunkt Wohnhaus- und Fabrikbau; 1890 Berufung als Professor an die Baugewerkeschule und Übersiedlung nach Karlsruhe. Hanser blieb neben seinem Lehrberuf als Architekt tätig. Er entwarf unter anderem in Karlsruhe: Rheinische Kreditbank am Zirkel (1895-1896, heute Badische Beamtenbank), Verwaltungsgebäude der Karlsruher Lebensversicherung (1896-1898, heute Rathaus West) und das Ateliergebäude II der Kunstgewerbeschule in der Hoffstraße sowie Bankgebäude in Heidelberg, Neustadt a. d. Weinstraße und Straßburg.

Stilistisch folgte Hanser der Formensprache der Neorenaissance, die seit 1871 bevorzugt an Repräsentations- und Verwaltungsbauten angewandt wurde. Nach wiederholter Kritik der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung an den kostspieligen Staatsbauten unter Oberbaudirektor Josef Durm schuf das Finanz- und Innenministerium die Stelle eines Technischen Referenten für Bauangelegenheiten, die Hanser 1898 übertragen wurde. Dadurch wurde Hanser ungewollt zum Kontrahenten Durms. Im selben Jahr erhielt er den Auftrag zur Planung des umfangreichen Behördenzentrums an der Hildapromenade mit Generallandesarchiv, Oberrechnungskammer und Verwaltungsgerichtshof. Hanser sah einen Gebäudekomplex vor, dessen sparsam verwendete Dekorationselemente die Abkehr von monumentalen Solitärbauten mit pompösen Schaufassaden verdeutlichten. Nach Hansers frühem Tod vollendete Friedrich Ratzel den Bau des Behördenzentrums.

Katja Förster 2012

Quelle

GLA N Hanser.

Literatur

Wolfram Förster: Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt. Skizze zu Leben und Werk aus Anlass seines 150. Geburtstages, in: Badische Heimat, Jg. 88, 2008, S. 604-611; ders.: „Adolf Hanser (1858-1901) – ein badischer Architekt“ (Ingenium, 1), erschienen zur Sonderausstellung der Fachhochschule Karlsruhe, Hochschule für Technik, und der BBBank Karlsruhe anlässlich des 100. Todestages des Architekten Adolf Hanser, 18. Oktober bis 15. November 2001 mit Katalogbeiträgen von Isolde Brunner und anderen, Karlsruhe 2001.