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De:Lexikon:bio-0267

Friedrich Gutsch um 1885, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 522.

Gutsch, Friedrich

Hofbuchdrucker, Verleger, Mundartdichter, * 30. November 1838 Karlsruhe, † 24. September 1897 Karlsruhe.

Der Sohn eines Hofbuchdruckers trat nach dem Besuch des Lyzeums und einer abgebrochenen Schreinerlehre als Buchdruckerlehrling in das väterliche Geschäft ein. 1853 übernahm Gutsch gemeinsam mit seinem Bruder die Druckerei des Vaters. 1869 erfolgte die Gründung der „Karlsruher Nachrichten“ („Gutschblättle“), deren Verleger und Redakteur Gutsch bis zum Ende ihres Bestehens 1894 war.

Neben kritischen Berichten und Kommentaren zum kommunalpolitischen Geschehen sowie Anzeigen publizierte das Blatt Beiträge zur Geschichte von Karlsruhe. Die Berichte in Karlsruher Mundart erfreuten sich bei den Lesern und Leserinnen großer Beliebtheit. Gutsch verstand es dabei, kritische Kommentare in Zeiten der nicht völlig gesicherten Pressefreiheit humoristisch in Mundart zu kleiden.

Als Mundartdichter verfasste Gutsch von 1870 bis 1894 zahlreiche Gedichte, die er in seiner Zeitung veröffentlichte. So erschienen in einer monatlichen Folge die Mundartbriefe „Partikulier C. Biermaier und seiner Ehehälfte Caroline geb. Landgräbler“. Zudem gab er mehrere Gedichtbände heraus. Nach ihm benannt ist seit 1927 die Gutschstraße.

Marco Wagner 2012

Werk

Aus Karlsruhes Volksleben, Gedichte, 1. Bändchen, Karlsruhe 1876, 2. Bändchen Karlsruhe 1889; D’Eppinger Feschdfahrt, Karlsruhe 1890.

Literatur

Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1897, Jg. 13. Im Auftrag der städtischen Archivkommission bearbeitet, Karlsruhe 1898, S.109; Ludwig Vögely: Der Gutsche-Fritzle. Zum 150. Geburtstag des Karlsruher Mundartdichters, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landeskunde und Kultur, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, 1988, S. 557-563; Hans Leopold Zollner: Das Gutschle-Fritzle von Karlsruh‘. Zum 75. Todestag des Mundartdichters, 1972 (Manuskript in: StadtAK 7/NL Zollner).