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Klaus Arnold

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Klaus Arnold, 1970, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A20/23/5/37.

Klaus Arnold

Kunstmaler, Bildhauer, * 18. Mai 1928 Heidelberg, † 22. September 2009 Karlsruhe, ∞ 1954.

Nach Kriegsdienst und kurzer amerikanischer Gefangenschaft studierte Klaus Arnold, dessen 1939 verstorbener Vater Architekt und dessen Großvater mütterlicherseits Kirchenmaler gewesen war, von 1945-1954 an den Kunstakademien in Düsseldorf, München und Karlsruhe. Hier waren seine Lehrer Erich Heckel, Karl Hubbuch und Wilhelm Schnarrenberger. 1959 war er, wie auch seine späteren Kollegen Wilhelm Loth, Albrecht von Hancke und Harry Kögler, Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Von 1960-1961 lehrte er als Gastprofessor und von 1961-1994 als ordentlicher Professor für Malerei und Grafik an der Kunstakademie Karlsruhe, der er von 1976-1988 auch als Rektor vorstand. Er engagierte sich in diesem Amt für die bauliche Erweiterung der Akademie und schuf den Bildhauergarten. Internationales Ansehen erwarb er der Institution als Malerakademie durch die Berufung von Künstlern wie Georg Baselitz und Markus Lüpertz.

Arnold steht mit seiner gegenständlich-figurativen Malerei außerhalb der "Neuen Figuration", die mit HAP Grieshaber, Wilhelm Loth, Horst Antes, Heinz Schanz, Dieter Krieg, Walter Stöhrer, Hans Baschang und anderen in Karlsruhe in den 1960er- und 1970er-Jahren ein wichtiges Zentrum hatte. Vielmehr empfing sein malerisches Werk von der expressiven, durch Farbe gestalteten Lichtführung eines Rembrandts, Tintorettos, Velasquez', Goyas und Watteaus entscheidende Impulse. Mittels eines malerisch freien Duktus transformierte Arnold die gegenständliche Realität in eine dynamisch strukturierte, farblich dichte Komposition, deren verunklärtes Farb-Formgefüge zwischen zweidimensionaler Fläche und dreidimensional-illusionistischem Bildraum fluktuiert. Die Figuren, nur selten mit physiognomischen Details charakterisiert, sind in der Regel deformiert wiedergegeben; der Raum, der meist nur als Hintergrundfolie dient, ist auf wenige Strukturen reduziert.

Neben seinem malerischen Œuvre schuf Arnold auch zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum sowie Kunst-am-Bau-Projekte: Farbverglasung des monumentalen Chorfensters der Thomaskirche in Daxlanden, 1959; Farbglasfenster in der evangelischen Kirche Knielingen und der Lutherkirche, 1961; Baugestaltung des Betons am Kollegiengebäude Maschinenbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), 1960/61; Brunnenanlage vor der Europaschule, 1971; Ausgestaltung von Foyer und Treppenhaus des Schwedenpalais (heute Führungsakademie Baden-Württemberg, 1977/78); das monumentale Ölgemälde „Welttheater“ im Foyer, Bereich Cafeteria des Badischen Staatstheaters (1989/90).

Katja Förster 2012

Literatur

Klaus Arnold – Malerei. Städtische Galerie im Prinz-Max-Palais Karlsruhe, 27. Januar - 25. Februar 1990, hrsg. von der Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie. Karlsruhe 1990; Erika Rödiger-Diruf: Zum Spektrum der Malerei an der Karlsruher Kunstakademie in den 1960er bis 1980er Jahren, in: Die Malerei ist tot. Es lebe die Malerei. 150 Jahre Kunstakademie Karlsruhe – die Professoren von 1947 bis 1987, hrsg. von der Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie. Karlsruhe 2004, S. 55-81, bes. S. 57-59.