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August Karl Adolf Groh

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August Groh, Foto aus: Badische Heimat 70 (1990), S. 124.

August Karl Adolf Groh

Maler, Illustrator, * 23. Februar 1871 Neckarsteinach, † 14. Oktober 1944 Neckarsteinach, ev., ∞ 1897 Paula Emilie Lang, 1 Sohn.

Nach dem Besuch der Volksschule in seiner Geburtsstadt und der Realschule in Heidelberg besuchte August Karl Adolf Groh, der Sohn eines Kaufmanns, ab 1886 die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. 1889 wechselte er an die Großherzoglich Badische Kunstschule, wo er bei Theodor Poeckh und bei den Portraitmalern Ernst Schurth und Caspar Ritter Unterricht erhielt. Aufgrund seiner überdurchschnittlichen Begabung wurde Groh anschließend in die Meisterklasse von Ferdinand Keller aufgenommen. Seine künstlerische Ausbildung, die durch eine einjährige Militärzeit beim 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment 109 unterbrochen wurde, vertiefte er in Studienreisen nach Italien, Österreich, Ungarn, Kroatien, Frankreich und in die Niederlande.

In den 1890er-Jahren entstanden Illustrationen, Dekorationsentwürfe, Portraits, Öl- und Temperastudien sowie die Illustrationen zur Erstausgabe des Dschungelbuchs von Rudyard Kipling. 1898 erhielt Groh eine Stelle als nichtetatmäßiger Lehrer für Figurenzeichnen, Aktzeichnen, Anatomie und Naturdarstellung an der Kunstgewerbeschule, 1900 übernahm er die Professur von Max Laeuger, der als Professor an die Technische Hochschule (TH) Karlsruhe wechselte. Nach 1908 schuf er in Konstanz Jugendstilfresken an der Villa Prym, im Regimentskasino, in der evangelischen Kirche und im unteren Saal des Konzilsgebäudes. 1907-1912 fungierte Groh als künstlerischer Berater der Generaldirektion des Großherzoglichen Hoftheaters auf dem Gebiet des Kostümwesens und des Bühnenbilds und leitete die Hoftheatergarderobe. Vor dem Ersten Weltkrieg gewann er den Wettbewerb für die Ausgestaltung der Gedächtnishalle des Melanchthon-Hauses in Bretten, die er nach seinem Heeresdienst zuletzt als Leutnant an der Ostfront 1920/21 ausführen konnte.

Nach Kriegsende nahm Groh seine Lehrtätigkeit wieder auf und wurde 1920 bei der Zusammenlegung von Kunstgewerbeschule und Kunstakademie zur Landeskunstschule erneut zum Professor sowie zum Senatsmitglied ernannt. Personalabbau infolge einer schwierigen staatlichen Finanzlage führte im Mai 1924 zu seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. Als Mieter nutzte Groh sein altes Atelier in der Akademie weiter, bis er 1934 von der Bismarckstraße 67 in seine Geburtsstadt zog.

René Gilbert 2015

Quellen

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Groh, August; GLA 57a/893, 456 E/3886, 466-22/15001, N Beck Nr. 7.

Werk

Porträt Ferdinand Beck, Öl auf Leinwand 1889 (Generallandesarchiv Karlsruhe); Markgraf Karl Wilhelm von Baden in Rüstung mit Brustharnisch und Purpurmantel, 1915 (Stadtmuseum Karlsruhe); In Erwartung, Öl auf Leinwand 1899; Flucht nach Ägypten, Öl auf Leinwand um 1920; Wandbilder in der Gedächtnishalle des Melanchton-Hauses Bretten 1920/21.

Literatur

Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler, Karlsruhe 1987, S. 166; Ernst Koch: August Groh (1871-1944): Der Maler der Fresken in der Gedächtnishalle des Melanchthon-Hauses in Bretten, in: Badische Heimat 70 (1990), S. 123-130; Hans Ries: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871-1914, Osnabrück 1992, S. 561.