Menü
Suche

Georg Karl Meistermann

Version vom 14. November 2018, 13:49 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)


Georg Karl Meistermann

Maler, * 16. Juni 1911 Solingen, † 12. Juni 1990 Köln, kath., ∞ 1. 1942 Emma Steinkamp, 2. 1959 Edeltrud Seeger, geb. Lindner.

Bereits mit 13 Jahren fasste Georg Meistermann den Entschluss, Maler zu werden, und verließ 1928 vorzeitig das Solinger Realgymnasium, was zum Bruch mit dem Vater führte. Gezwungen den Lebensunterhalt selbst zu verdienen, konnte er zwischen 1928 und 1933 lediglich für drei Semester die Kunstakademie in Düsseldorf besuchen. 1933-1945 folgten die Jahre der "inneren Emigration"; Reisen nach Paris, Amsterdam und London führten in dieser Zeit zur Auseinandersetzung mit der modernen französischen Malerei, die Meistermanns eigene Malerei bis in die 1950er-Jahre hinein nachhaltig beeinflussen sollte. In Paris und Chartres studierte er außerdem eingehend die gotischen Kathedralen, deren Glasfenster ihn zu eigenen Entwürfen für Glasmalerei inspirierten. Seit den 1950er-Jahren gestaltete er zahlreiche sakrale und profane Glasfenster und Glasfensterzyklen sowie mehrere monumentale Glaswände in gegenständlicher oder abstrakter Manier. Schon zu Lebzeiten galt Meistermann als einer der bedeutendsten Glasmaler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der zugleich auf die nachfolgende Generation der Glasmaler entscheidend einwirkte. Auch fertigte er monumentale Wandbilder in Freskotechnik an, vorwiegend Altarbilder, vereinzelt aber auch für Profanbauten, wie das 1974 geschaffene Wandbildfresko in der Eingangshalle des ZDF in Mainz-Lerchenberg.

Neben diesen öffentlichen Aufträgen schuf Meistermann zwischen 1927 und 1990 ein umfangreiches malerisches Œuvre, das seine stringente Entwicklung von der Gegenständlichkeit über eine abstrahierende Zeichensprache in die Abstraktion zeigt sowie die anschließende ebenso konsequente Auseinandersetzung mit den rein bildnerischen Mitteln hinsichtlich ihrer räumlichen, assoziativen und dynamischen Qualitäten, wobei er in seiner Arbeit auf bildliche Metaphern nie ganz verzichtete.

Nach Lehrtätigkeiten in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf war er von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1976 als Professor für freie und monumentale Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe tätig, zeitweise auch als stellvertretender Rektor.

1950 war er Gründungsmitglied des neu gegründeten Deutschen Künstlerbundes, von 1967-1972 dessen Präsident. Seit den 1950er-Jahren wurde sein Kunstschaffen in zahlreichen internationalen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen präsentiert, für das er mit Kunst-, Kultur-, Stadt- und Staatspreisen und dreimal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Katja Förster 2014

Literatur

Georg Meistermann. Monographie und Werkverzeichnis, hrsg. von Karl Ruhrberg und Werner Schäfke mit einem Werkverzeichnis der Gemälde von Inge Herold, Köln 1991.