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Karoline Luise von Baden

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Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oI 91.

Karoline Luise von Baden

Markgräfin, * 11. Juli 1723 Darmstadt, † 8. April 1783 Paris, ev., ∞ 1751 Markgraf Karl Friedrich, 3 Kinder.

Die Tochter des Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt und der Charlotte Christiane von Hanau-Lichtenberg erhielt eine ausgezeichnete Erziehung. Sie beherrschte fünf Sprachen, widmete sich intensiv den Naturwissenschaften, interessierte sich für kulturelle Themen und betätigte sich als Kunstsammlerin sowie auch als Zeichnerin.
Aus der Vermählung mit Karl Friedrich 1751, zwei andere Bewerber hatte sie abgewiesen, erwuchs eine glückliche Ehe. Das vielseitig interessierte Fürstenpaar machte das Karlsruher Schloss zum bekannten Musenhof, an dem Voltaire, Herder, Klopstock, Goethe, Gluck, Wieland, Lavater und Linné zu Gast oder Partner ausgedehnter Briefwechsel waren. Der Markgräfin wissenschaftlicher und künstlerischer Ehrgeiz trug ihr Beinamen wie "Hessische Minerva" oder "Vielwisserin und Vielfragerin von Baden" (Lavater) ein. Die Bezeichnung, sie erschiene "fast männlich", galt als hohes Lob ihrer Gelehrsamkeit.
Mit ihrer Bildersammlung, vor allem aus den Niederlanden und Frankreich, schuf sie die Grundlage für die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. Ihr Wissenseifer für Botanik, Zoologie und Mineralienkunde führte zum Ankauf von Sammelstücken, die das heutige Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe begründeten. Sie teilte Karl Friedrichs Offenheit für das physiokratische Wirtschaftssystem und unterstützte ihn bei der Gründung von heimischen Manufakturen.
Karoline Luise unternahm mehrere ausgedehnte Bildungsreisen nach Italien, in die Niederlande und mit ihrer Familie nach Paris. Nach ihrem Tod während einer Parisreise wurde sie in der Familiengruft in Pforzheim bestattet.

Leonhard Müller 2013

Literatur

Karl Obser: Karoline Luise (Markgräfin von Baden), in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 55, Leipzig 1910, S. 510–513; Jan Lauts: Karoline Luise von Baden: ein Lebensbild aus der Zeit der Aufklärung, Karlsruhe 1980; Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Caroline Luise, Markgräfin von Baden, 1723-1783: Ausstellung anlässlich der 200. Wiederkehr ihres Todesjahres, Stuttgart 1983; Claudia Kollbach: Aufwachsen bei Hof. Aufklärung und fürstliche Erziehung in Hessen und Baden, Frankfurt/M. 2009.