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De:Lexikon:bio-0590: Unterschied zwischen den Versionen

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Im fröhlichen Kreis. Singspiele und Tanzreigen, Karlsruhe 1926; Richtlinien, Lehr- und Stoffplan für Turnen, Sport und Spiel der weiblichen Jugend an Grund- und Höheren Schulen, Karlsruhe 1949 (als Bearb.); Frauengymnastik – Übungsbeispiele für Schule und Verein, Karlsruhe 1949; Der Sportnachmittag – Lauf- und Ballspiele, Partei- und Kampfspiele, Leichtathletik und Schwimmen, Karlsruhe 1952.
Im fröhlichen Kreis. Singspiele und Tanzreigen, Karlsruhe 1926; Richtlinien, Lehr- und Stoffplan für Turnen, Sport und Spiel der weiblichen Jugend an Grund- und Höheren Schulen, Karlsruhe 1949 (als Bearb.); Frauengymnastik – Übungsbeispiele für Schule und Verein, Karlsruhe 1949; Der Sportnachmittag – Lauf- und Ballspiele, Partei- und Kampfspiele, Leichtathletik und Schwimmen, Karlsruhe 1952.
==Literatur==
==Literatur==
Ernst Otto Bräunche: Sport in Karlsruhe 1914-1945, in: Sport in Karlsruhe – Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche, Karlsruhe 2006, S. 73-111 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd. 28); Gernot Horn: Otto Landhäußer, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge Nr. 108 vom 25. September 2015 https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/blick_geschichte/blick108.de (Zugriff am 27. Dezember 2020).
Ernst Otto Bräunche: Sport in Karlsruhe 1914-1945, in: Sport in Karlsruhe – Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche, Karlsruhe 2006, S. 73-111 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd. 28); Gernot Horn: Otto Landhäußer, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge Nr. 108 vom 25. September 2015 https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/stadtarchiv/blick-in-die-geschichte/ausgaben/blick-108/otto-landhaeusser (Zugriff am 10. März 2023).

Aktuelle Version vom 10. März 2023, 12:06 Uhr


Otto Landhäußer

Lehrer, Turnvereinsfunktionär, * 27. Juli 1893 Grünwinkel/Stadt Karlsruhe, † 26. November 1977 Karlsruhe, kath., ∞ 1919 Margarethe Wilhelmine Werner, 1 Tochter, 1 Sohn.

Otto Landhäußer, Sohn eines Schneiders und Kaufmanns, besuchte die Volksschule und die Oberrealschule Karlsruhe. Nachdem er das Lehrerseminar II 1914 abgeschlossen hatte, arbeitete er im badischen Schuldienst als Hilfs- und Unterlehrer in Waldstetten, Mahlberg und Pfaffenweiler. Am Ersten Weltkrieg nahm Landhäußer 1915-1918 als Soldat des Badischen Fußartillerieregiments Nr. 14 teil. 1919 setzte er seine Lehrertätigkeit in Hornberg und Ettlingen fort, bevor ihn 1921 eine Anstellung nach Karlsruhe führte. Hier legte er an der Turnlehrerbildungsanstalt die Turnlehrerprüfung ab und wurde 1923 Turnlehrer an der Landesturnanstalt Karlsruhe. 1926 folgten die Ernennungen zum Hauptlehrer bzw. Turninspektor der Volksschulen Karlsruhe.

Seit seiner Kindheit mit dem Vereinssport eng verbunden – sein Vater war Vorsitzender des TSV Grünwinkel gewesen – übernahm Landhäußer 1928 nebenamtlich die Funktion des Geschäftsführers der Städtischen Sportkommission. Hinzu kam eine ehrenamtliche Tätigkeit als Vereinsoberturnwart im Karlsruher Turnverein (KTV) 1846 sowie im Karlsruher Turngau, zuerst als Gaufrauenwart und ab 1925 als Gauoberturnwart (bis 1935). In der Folgezeit verfasste Landhäußer mehrere turn- und sportpädagogische Fachbücher, wobei er auf das rhythmische Element im Turn- und Sportunterricht besonderen Wert legte. Hierfür komponierte er auch eigene Lieder.

Am 1. Mai 1933 trat Landhäußer in die NSDAP und am 9. November 1938 in die SA ein. Seinen Parteieintritt begründete Landhäußer später damit, dass er die Vereinstätigkeit weiter ausüben wollte, damit nicht überzeugte Nationalsozialisten die Geschicke des KTV bestimmen konnten. Er verblieb im Schuldienst, wurde 1933 Karlsruher Beauftragter (ab 1938 Kreisführer) des Reichsbunds für Leibesübungen und 1936 zum Beirat für Leibesübungen und Jugendpflege berufen.

Im Zweiten Weltkrieg fungierte Landhäußer von Dezember 1940 bis September 1944 als Lagerkommandant für englische und französische Internierte in Vittel (Lothringen). In seinem Entnazifizierungsverfahren wurde er im März 1948 von der Spruchkammer Bruchsal als Mitläufer eingestuft und zu einer Geldsühne verurteilt. Mehrere Personen, darunter der Karlsruher Pfarrer Hanns Löw, hatten ausgesagt, dass Landhäußer kein Nationalsozialist gewesen sei.

Im Juni 1948 trat Landhäußer wieder in den badischen Schuldienst ein und erhielt eine Stelle als Turnlehrer am Karlsruher Kant-Gymnasium. 1949 wurde er dem Präsidenten des Landsbezirks Baden (Abteilung Kultus und Unterricht) zugewiesen. 1951 erfolgte die Ernennung zum Oberschullehrer, 1952 die zum Studienrat. Im Folgejahr wurde Landhäußer zum Regierungspräsidium Nordbaden abgeordnet und 1954 unter der Beförderung zum Regierungsrat dorthin versetzt. 1958 trat er in den Ruhestand.

Neben seiner beruflichen Karriere übernahm Landhäußer erneut ehrenamtliche Tätigkeiten als Schüler-, Jugend-, Frauen- und Männerturnwart im KTV sowie im damaligen Turnkreis Karlsruhe. 1949 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Badischen Turnerbunds Nord gewählt, von 1956-1962 amtierte er als dessen Vorsitzender. 1963 wurde Landhäußer zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Außerdem erhielt er 1965 das Bundesverdienstkreuz, 1968 den Ehrenteller der Stadt Karlsruhe sowie die Badische Verdienstmedaille in Silber.

René Gilbert 2016

Quellen

GLA 466-2/6011, 466-24/1376, 69 Turnerbund/435; StadtAK 1/SVA 16.

Werk

Im fröhlichen Kreis. Singspiele und Tanzreigen, Karlsruhe 1926; Richtlinien, Lehr- und Stoffplan für Turnen, Sport und Spiel der weiblichen Jugend an Grund- und Höheren Schulen, Karlsruhe 1949 (als Bearb.); Frauengymnastik – Übungsbeispiele für Schule und Verein, Karlsruhe 1949; Der Sportnachmittag – Lauf- und Ballspiele, Partei- und Kampfspiele, Leichtathletik und Schwimmen, Karlsruhe 1952.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Sport in Karlsruhe 1914-1945, in: Sport in Karlsruhe – Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche, Karlsruhe 2006, S. 73-111 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd. 28); Gernot Horn: Otto Landhäußer, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge Nr. 108 vom 25. September 2015 https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/stadtarchiv/blick-in-die-geschichte/ausgaben/blick-108/otto-landhaeusser (Zugriff am 10. März 2023).