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De:Lexikon:bio-0656: Unterschied zwischen den Versionen

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Bildhauer, Professor, * 13. September 1849 Vöhrenbach/Schwarzwald-Baar-Kreis, † 29. März 1898 Karlsruhe, kath., ledig.<br/><br/>
Bildhauer, Professor, * 13. September 1849 Vöhrenbach/Schwarzwald-Baar-Kreis, † 29. März 1898 Karlsruhe, kath., ledig.<br/><br/>
Nach der Schulzeit absolvierte Heer eine vierjährige Lehre in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters, 1868-1871 eine Ausbildung an der Nürnberger Kunstgewerbeschule und 1871-1873 mit einem Stipendium des Großherzogtums Baden in den Berliner Werkstätten von Alexander Calandrelli und Rudolf Siemering. Auf eine kurze Arbeitszeit in der Karlsruher Bildhauerwerkstätte von <lex id=”XX”>Carl Johann Steinhäuser</lex> folgte 1873-1875 der Wechsel in das Dresdner Atelier von Adolf Breymann, wo Heer an zwei überlebensgroßen Engelsstatuen für das Mausoleum des deutschen Prinzgemahls Albert in Windsor mitarbeitete. 1877-1880 ermöglichte ein Stipendium von Carl Egon III. Fürst von Fürstenberg einen Studienaufenthalt in Rom, verbunden mit dem Auftrag zur Anfertigung von zwei ähnlichen Engelsfiguren wie die für das Grabdenkmal Alberts in carrarischem Marmor. Beide Figuren wurden 1881 in der „Badischen Kunst- und Gewerbeausstellung“ in Karlsruhe präsentiert und führten im Herbst 1880 zur Anstellung von Heer als Lehrer für Bildhauerei an der Großherzoglichen <lex id=”XX”>Kunstgewerbeschule</lex> und zur Ernennung zum ordentlichen Professor 1881.
Nach der Schulzeit absolvierte Heer eine vierjährige Lehre in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters, 1868-1871 eine Ausbildung an der Nürnberger Kunstgewerbeschule und 1871-1873 mit einem Stipendium des Großherzogtums Baden in den Berliner Werkstätten von Alexander Calandrelli und Rudolf Siemering. Auf eine kurze Arbeitszeit in der Karlsruher Bildhauerwerkstätte von <lex id=”XX”>Carl Johann Steinhäuser</lex> folgte 1873-1875 der Wechsel in das Dresdner Atelier von Adolf Breymann, wo Heer an zwei überlebensgroßen Engelsstatuen für das Mausoleum des deutschen Prinzgemahls Albert in Windsor mitarbeitete. 1877-1880 ermöglichte ein Stipendium von Carl Egon III. Fürst von Fürstenberg einen Studienaufenthalt in Rom, verbunden mit dem Auftrag zur Anfertigung von zwei ähnlichen Engelsfiguren wie die für das Grabdenkmal Alberts in carrarischem Marmor. Beide Figuren wurden 1881 in der „Badischen Kunst- und Gewerbeausstellung“ in Karlsruhe präsentiert und führten im Herbst 1880 zur Anstellung von Heer als Lehrer für Bildhauerei an der Großherzoglichen <lex id=”XX”>Kunstgewerbeschule</lex> und zur Ernennung zum ordentlichen Professor 1881.
Seit 1881 erhielt Heer zahlreiche bedeutende öffentliche und private Aufträge in Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden und Mannheim. <lex id=”XX”>Josef Durm</lex> wurde zum wichtigsten Förderer seines bildhauerischen Werkes. Für die von Durm entworfenen Gebäude fertigte Heer in der Regel den bauplastischen Schmuck an. So zeigt z. B. das <lex id=”XX”>Prinz-Max-Palais</lex> 16 überlebensgroße Figuren, vier Atlanten-Hermen sowie vier lebensgroße Reliefs (1882-1884). In Karlsruhe schuf Heer sein letztes und berühmtestes Werk, das <lex id=”XX”>Kaiser Wilhelm I.-Denkmal</lex> (1890-1897).
Seit 1881 erhielt Heer zahlreiche bedeutende öffentliche und private Aufträge in Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden und Mannheim. <lex id=”XX”>Josef Durm</lex> wurde zum wichtigsten Förderer seines bildhauerischen Werkes. Für die von Durm entworfenen Gebäude fertigte Heer in der Regel den bauplastischen Schmuck an. So zeigt z. B. das <lex id=”XX”>Prinz-Max-Palais</lex> 16 überlebensgroße Figuren, vier Atlanten-Hermen sowie vier lebensgroße Reliefs (1882-1884). In Karlsruhe schuf Heer sein letztes und berühmtestes Werk, das <lex id=”XX”>Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal</lex> (1890-1897).
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Version vom 10. November 2014, 15:22 Uhr

Bio-0656 Heer 8 PBS III 608.jpg

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Heer, Adolf

Bildhauer, Professor, * 13. September 1849 Vöhrenbach/Schwarzwald-Baar-Kreis, † 29. März 1898 Karlsruhe, kath., ledig.

Nach der Schulzeit absolvierte Heer eine vierjährige Lehre in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters, 1868-1871 eine Ausbildung an der Nürnberger Kunstgewerbeschule und 1871-1873 mit einem Stipendium des Großherzogtums Baden in den Berliner Werkstätten von Alexander Calandrelli und Rudolf Siemering. Auf eine kurze Arbeitszeit in der Karlsruher Bildhauerwerkstätte von Carl Johann Steinhäuser folgte 1873-1875 der Wechsel in das Dresdner Atelier von Adolf Breymann, wo Heer an zwei überlebensgroßen Engelsstatuen für das Mausoleum des deutschen Prinzgemahls Albert in Windsor mitarbeitete. 1877-1880 ermöglichte ein Stipendium von Carl Egon III. Fürst von Fürstenberg einen Studienaufenthalt in Rom, verbunden mit dem Auftrag zur Anfertigung von zwei ähnlichen Engelsfiguren wie die für das Grabdenkmal Alberts in carrarischem Marmor. Beide Figuren wurden 1881 in der „Badischen Kunst- und Gewerbeausstellung“ in Karlsruhe präsentiert und führten im Herbst 1880 zur Anstellung von Heer als Lehrer für Bildhauerei an der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule und zur Ernennung zum ordentlichen Professor 1881. Seit 1881 erhielt Heer zahlreiche bedeutende öffentliche und private Aufträge in Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden und Mannheim. Josef Durm wurde zum wichtigsten Förderer seines bildhauerischen Werkes. Für die von Durm entworfenen Gebäude fertigte Heer in der Regel den bauplastischen Schmuck an. So zeigt z. B. das Prinz-Max-Palais 16 überlebensgroße Figuren, vier Atlanten-Hermen sowie vier lebensgroße Reliefs (1882-1884). In Karlsruhe schuf Heer sein letztes und berühmtestes Werk, das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal (1890-1897).

kf 2012


Literatur

Erich Willmann: Bildhauer Prof. Adolf Heer. Sein Leben und seine Werke auf der Baar und dem Umland, in: Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar, Jg. 53, 2010, S. 81-98; Gerlinde Brandenburger / Manfred Großkinsky / Gerhard Kabierske / Ursula Merkel / Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd. 7), Karlsruhe 1987, S. 372-377, 680; Badische Biographien, Band 5, hrsg. von Friedrich von Weech und Albert Krieger, Heidelberg 1906, S. 263-267.

Bildnachweis

StadtAK 8/PBS III 608.