Menü
Suche

Heinrich Lang

Version vom 14. November 2018, 14:14 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)


Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1891.

Heinrich Lang

Architekt, * 20. Dezember 1824 Neckargemünd, † 4. September 1893 Karlsruhe, alt-kath., ∞ 1849 Stefanie Ragg, verw. Kühn, 2 Söhne, 3 Töchter.

Von 1842-1846 studierte der Sohn eines Schlossermeisters am Polytechnikum Karlsruhe Architektur bei Heinrich Hübsch und Friedrich Eisenlohr. Anschließend war er als Hilfslehrer am Polytechnikum sowie im Baubüro Eisenlohrs tätig. Im Januar 1850 legte er die Staatsprüfung ab und wurde Baupraktikant und Assistent, 1852 Lehrer und 1855 Professor am Polytechnikum. Zu seinen Schülern gehörte unter anderen Josef Durm. 1868 wurde er zum Baurat und außerordentlichen Mitglied der Großherzoglichen Baudirektion und 1878 zum Oberbaurat ernannt. Von 1880 bis zu seinem Tode 1893 war er im Vorstand des Polytechnikums (seit 1885 Technische Hochschule) – 1870/71, 1878/79 und 1893 Direktor desselben. Sein besonderes Verdienst als Architekt liegt im Bereich des Schulhausbaues, den er bezüglich Hygiene, Differenzierung und Gestaltung der Schulräume modernisierte.

Noch heute dienen zahlreiche seiner Schulgebäude ihrem ursprünglichen Zweck: Höhere Bürgerschule Englerstraße (1872-1874; heute Kant-Gymnasium), Realgymnasium Englerstraße (1874/75 Ludwig-Erhard-Schule), Volksschule Schützenstraße (1877/78 Uhlandschule), Höhere Mädchenschule Sophienstraße (1877/78 Fichte-Gymnasium) sowie die Vereinigten Schulen Durlach (1877/78 Friedrich-Realschule). Lang entwarf auch die Lehrerseminare Bismarckstraße (1868-1870 Pädagogische Hochschule) und Rüppurrer Straße (1873-1875) und war mit der Planung des Chemischen Laboratoriums (1850/51) und des Chemisch-technologischen Instituts (1880/81) am Ausbau des Polytechnikums zur Technischen Hochschule beteiligt. Wohnhäuser, Villen, Geschäftshäuser und Hotels (Hotel Germania in Karlsruhe) rundeten sein Schaffen ab.

In Karlsruhe engagierte sich Heinrich Lang zudem als Gewerbeschul- und Ortsschulrat und wurde zum Stadtverordneten gewählt. 1880 wurde er von Kaiser Wilhelm I. zum außerordentlichen Mitglied der Akademie des Bauwesens in Berlin berufen.

Katja Förster 2014

Werk

Gymnasien und Reallehrstätten, in: Handbuch der Architektur, Teil 4, Bd. 6/1, Darmstadt 1889, S. 136 ff.; Lehrer- und Lehrerinnenseminare [in Zusammenarbeit mit Eduard Schmitt], in: ebd., S. 258 ff.

Literatur

Heinrich Lang, in: Friedrich von Weech/Albert Krieger (Hrsg.): Badische Biographien, Bd. 5, Heidelberg 1906, S. 507–509; Hans Huth: Heinrich Lang, in: Neue Deutsche Biographie (NDB) Bd. 13, 1982, S. 537; Bernhard Otto Mueller: Heinrich Lang. Lehrer und Architekt, Diss. TH Karlsruhe, Fakultät für Bauwesen, Karlsruhe 1961.