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De:Lexikon:bio-0737: Unterschied zwischen den Versionen

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==Literatur==
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Josef Siebenrock: Carl Speigler, in: Badische Biographien Bd. 4, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1891, S. 447-449; Karl J. Kutsch: Großes Sängerlexikon Bd. 6, 4., erw. und aktual. Aufl., München 2003, S. 4481.
Josef Siebenrock: Carl Speigler, in: Badische Biographien Bd. 4, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1891, S. 447-449 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Karl J. Kutsch: Großes Sängerlexikon Bd. 6, 4., erw. und aktual. Aufl., München 2003, S. 4481.

Version vom 24. Dezember 2020, 10:03 Uhr


Carl Speigler, um 1880, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1499.

Carl Speigler

Sänger (Bass), * 1. September 1838 Konstanz, † 17. Oktober 1889 Karlsruhe, ev., ∞ 1863 Sofie Leuser.

Carl Speigler war der Sohn eines Grenzkontrolleurs und besuchte das Gymnasium in Bruchsal. Nachdem er in den Jahren 1850/51 Vater und Mutter verloren hatte, wurde er von dem Karlsruher Buchbinder Wilhelm Schulz aufgenommen, bei dem er eine Buchbinderlehre absolvierte.

Bereits als Jugendlicher verspürte Speigler den Drang, auf der Bühne zu stehen. Mit Gleichgesinnten gründete er ein Laientheater, in dem er erste Auftritte als Sänger und Schauspieler hatte. 1856 erhielt Speigler eine Stelle als Chorist am Hoftheater Karlsruhe und gleichzeitig professionellen Gesangsunterricht. Nach dem Militärdienst folgten Engagements als Chorist am Opernhaus Frankfurt, am Hoftheater Mannheim 1857, am Stadttheater Heidelberg 1858/59 und am Stadttheater Freiburg 1860/61. Im Anschluss daran begab sich Speigler als Mitglied einer wandernden Theatergesellschaft auf eine ausgedehnte Theatertour durch die Schweiz. 1863 ging er für eine Spielzeit nach Frankfurt und kehrte anschließend an das Großherzogliche Hoftheater zurück, wo ihm neben dem Choristen sukzessive mehr Solopartien übertragen wurden. Durch sie und sein schauspielerisches Können wurde Speigler, dessen kraftvolle und schwere Stimme 2½ Oktaven umfasste, zu einem der prominentesten Mitglieder der Karlsruher Bühne. Er erhielt mehrere Anfragen für Gastspiele, von denen er jene an der Kroll-Oper Berlin 1872 und an der deutschen Oper in New York 1872/73 annahm.

1874 band ihn der kurz zuvor zum Generalintendanten ernannte Gustav zu Putlitz mit einem auf Lebenszeit laufenden Vertrag dauerhaft an das Badische Hoftheater. Bis sieben Tage vor seinem Tod stand er dort auf der Bühne. Unter Speiglers zahlreichen Bühnenrollen sind insbesondere der Sarastro in der Zauberflöte, der Bürgermeister van Bett in Albert Lortzings komischer Oper Zar und Zimmermann, der Leporello im Don Giovanni, der Aufseher Osmin in Mozarts Die Entführung aus dem Serail, der Mephisto in der Oper Faust von Charles Gounod, der Diener Marcel in Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten sowie der Falstaff in Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai hervorzuheben.

René Gilbert 2015

Quellen

Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1889, Jg. 5, Karlsruhe 1890, S. 102 f., http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/chronik/HF_sections/content/ZZmmyj0YTHpBL8/10_Dq1_Karl_Chronik_1899.pdf (Zugriff am 20. Mai 2016); GLA 56/415.

Literatur

Josef Siebenrock: Carl Speigler, in: Badische Biographien Bd. 4, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1891, S. 447-449 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Karl J. Kutsch: Großes Sängerlexikon Bd. 6, 4., erw. und aktual. Aufl., München 2003, S. 4481.