Menü
Suche

Rudolf Kuntz

Version vom 14. November 2018, 14:25 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)


Rudolf Kuntz

Maler, * 10. September 1797 Mannheim, † 8. Mai 1848 Achern.

Rudolf Kuntz erhielt von seinem Vater, dem Maler Carl Kuntz, Mal- und Zeichenunterricht. Erstmals auf sich aufmerksam machte er 1820 mit Zeichnungen und Radierungen von Rhein-, Neckar- und Moselansichten, die in einer Sammlung bei dem Heidelberger Verleger Joseph Engelmann erschienen. 1823 bekam Kuntz von der württembergischen Gestütdirektion einen Auftrag zur Abbildung königlich-württembergischer Gestütpferde, die 1824 in drei Heften veröffentlicht wurden. 1827/32 folgten im Verlag des Karlsruher Kunsthändlers Johann Velten die "Abbildungen sämmtlicher Pferderaçen" in vier Heften, wofür der Kunstkritiker Joseph Eduard d’Alton die Texterläuterung schrieb. Dieser Arbeit vorangegangen waren Studienreisen nach Ungarn, London und Paris, wo Kuntz die verschiedenen Rassepferde in ihrer natürlichen Umgebung malte.

Nach dem Tod seines Vaters 1830 amtierte Kuntz zeitweise als Direktor der Gemäldegalerie. Im März 1832 wurde er von Großherzog Leopold zum Hofmaler ernannt. Hiermit einher ging die Verpflichtung, alle zwei Jahre ein Gemälde an die Galerie abzugeben.

Kuntz’ Œuvre besteht vor allem aus Landschaftsbildern, in denen bevorzugt Pferde, gelegentlich auch andere Tiere wie Störche, Schafe und Kühe, zu sehen sind. Der Speisesaal von Schloss Stutensee bei Karlsruhe enthält einen von Kuntz gemalten Zyklus von zwölf Bildern mit englischen Gestütpferden. Kuntz starb im Alter von 50 Jahren in "geistiger Umnachtung" in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau.

René Gilbert 2016

Quelle

GLA 56/336.

Werk

Schafherde mit flötendem Hirten, Tuschfeder/Bleistift auf Papier 1809; Bildnis des Generals Krieg von Hochfelden und seiner Gemahlin zu Pferde, Öl auf Buchenholz 1832 (mit Marie Ellenrieder); Ein Pferderennen, Öl auf Leinwand 1834; Sorcerer (Englische Fuchsstute), Tuschfeder/Bleistift auf Papier; Jagdschloss Stutensee mit Pferdekoppel, Öl auf Leinwand 1844 (alle Staatliche Kunsthalle Karlsruhe); Königliches Lithographisches Institut (Hrsg.): Abbildungen königlich-württembergischer Gestütspferde von orientalischen Racen, Stuttgart 1824; Rudolf Kuntz: Abbildungen sämmtlicher Pferderaçen. Nach dem Leben gezeichnet, mit naturhistorischer Beschreibung von Edouard Joseph d’Alton, Karlsruhe 1827/32.

Literatur

Alfred Woltmann: Kuntz, Karl, in: Badische Biographien Bd. 1, hrsg. von Friedrich von Weech, Heidelberg 1875, S. 487 f., http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/249032 (Zugriff am 20. Mai 2016); Gustav Jacob: Kuntz, Rudolf, in: Ulrich Thieme/Felix Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 22, Leipzig 1928, S. 116 f.; Arthur von Schneider: Rudolf Kuntz, in: Velhagen & Klasings Monatshefte 55 (1940/41), S. 793-796.