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Hermann Müller-Würtz

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Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1692.

Hermann Müller-Würtz

Schlosser, * 19. Februar 1878 Berghausen/Lkr. Karlsruhe, † 25. Juni 1933 Altrip/Rhein-Pfalz-Kreis, ∞ Magdalena Dannenmaier, 4 Kinder.

Müller-Würtz wuchs in Berghausen auf und erlernte das Schlosserhandwerk. Nach seiner Heirat zog er zu seiner Frau nach Daxlanden, trat 1905 dort der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) bei und bekleidete das Amt des Kassiers, Schriftführers und Vorstands. Vom 20. Juni 1911 bis 16. November 1930 gehörte Müller-Würtz der Stadtverordnetenversammlung Karlsruhe an. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er 1914-1918 in verschiedenen Einheiten teilnahm, war er ab 1920 als Schlosser bei der Stadt Karlsruhe beschäftigt.

Im Juni 1933 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der NSDAP-Ortsgruppe Daxlanden und Müller-Würtz. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) nahm einen von dem Sozialdemokraten verfassten Artikel im Volksfreund zum Anlass, ihn wegen fortdauernder Hetze anzuzeigen und seine Entlassung aus dem öffentlichen Dienst gemäß dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zu fordern. Eine Woche später erschien Müller-Würtz nicht mehr zur Arbeit und war verschwunden. Wiederum eine Woche später wurde seine Leiche bei Rheinkilometer 62 im Rhein bei Altrip angelandet. Sein Tod wurde ohne Obduktion der Leiche als Selbstmord deklariert, so dass eine Ermordung durch Nazis nicht auszuschließen ist. 1991 wurde die Hermann-Müller-Würtz-Straße nach ihm benannt.

Manfred Fellhauer 2012

Quelle

StadtAK 1/POA 1/2292.