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De:Lexikon:bio-0853: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaufmann, besoldeter <lex id="ins-1095">Stadtrat</lex>, * 11. August 1883 Altdorf, † 19. Dezember 1968 Karlsruhe, ∞ Wilhelma Anna Margareta Hastedt, 1 Kind.<br/ ><br/ >
Kaufmann, besoldeter <lex id="ins-1095">Stadtrat</lex>, * 11. August 1883 Altdorf, † 19. Dezember 1968 Karlsruhe, ∞ Wilhelma Anna Margareta Hastedt, 1 Kind.<br/ ><br/ >
Riedner erhielt nach dem Besuch der Volksschule und der Seminar-Übungsschule eine kaufmännische Ausbildung und war bis zu seiner Berufung als besoldeter Stadtrat am 1. Oktober 1934 in der <lex id="ins-0134">Brauerei Schrempp</lex> in der Expedition tätig. Bereits 1925 war er in die <lex id="ins-0324">Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)</lex> eingetreten. Riedner war vier Jahre Gauschatzmeister der NSDAP, ehe er 1929 erster badischer Gaurichter wurde. Seit 1930 Stadtrat, war er 1933 vom 6. März bis 9. Mai als Kommissar <lex id="ins-1663">Bürgermeister</lex> <lex id="bio-0854">Heinrich Sauer</lex> zugeordnet. 1934 ernannte ihn die Partei zum ehrenamtlichen Gauinspektor. Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> kam Riedner in Internierungshaft, aus der er am 1. November 1947 krankheitshalber entlassen wurde. Die <lex id="ereig-0099">Spruchkammer</lex> stufte ihn im März 1949 als Belasteten ein.
Riedner erhielt nach dem Besuch der Volksschule und der Seminar-Übungsschule eine kaufmännische Ausbildung und war bis zu seiner Berufung als besoldeter Stadtrat am 1. Oktober 1934 in der <lex id="ins-0134">Brauerei Schrempp</lex> in der Expedition tätig. Zuständig war Riedner für Erziehung, Wohlfahrt, Nahrungsmittelpolizei, Lebensmittelversorgung, Werbe- und Plakatwesen sowie für den städtischen Fuhrpark. 1939 wurde sein Bereich nach der Einberufung Fribolins erweitert um das Personalwesen, die Unternehmungen der Stadt und das Rebgut Istein.
Am 1. Dezember 1925 war er in die <lex id="ins-0324">Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)</lex> eingetreten. Riedner war vier Jahre Gauschatzmeister der NSDAP, ehe er 1929 erster badischer Gaurichter wurde. Seit 1930 Stadtrat, war er 1933 vom 6. März bis 9. Mai als Kommissar <lex id="ins-1663">Bürgermeister</lex> <lex id="bio-0854">Heinrich Sauer</lex> zugeordnet. Als Stadtrat war er auch an der so genannten <lex id="ereig-0290">Rathausschlacht 1931</lex> beteiligt. 1934 ernannte ihn die Partei zum ehrenamtlichen Gauinspektor. Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> kam Riedner in Internierungshaft, aus der er am 1. November 1947 krankheitshalber entlassen wurde. Die <lex id="ereig-0099">Spruchkammer</lex> stufte ihn im März 1949 als Belasteten ein und sah es als erwiesen an, dass er nur aufgrund seiner frühen Parteimitgliedschaft als Nichtfachmann in den Rang eines besoldeten Stadtrats habe aufsteigen können.


<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2012''</div>
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Version vom 14. November 2018, 14:31 Uhr


Peter Riedner als besoldeter Stadtrat, 1934, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/73b.

Peter Ludwig Riedner

Kaufmann, besoldeter Stadtrat, * 11. August 1883 Altdorf, † 19. Dezember 1968 Karlsruhe, ∞ Wilhelma Anna Margareta Hastedt, 1 Kind.

Riedner erhielt nach dem Besuch der Volksschule und der Seminar-Übungsschule eine kaufmännische Ausbildung und war bis zu seiner Berufung als besoldeter Stadtrat am 1. Oktober 1934 in der Brauerei Schrempp in der Expedition tätig. Zuständig war Riedner für Erziehung, Wohlfahrt, Nahrungsmittelpolizei, Lebensmittelversorgung, Werbe- und Plakatwesen sowie für den städtischen Fuhrpark. 1939 wurde sein Bereich nach der Einberufung Fribolins erweitert um das Personalwesen, die Unternehmungen der Stadt und das Rebgut Istein. Am 1. Dezember 1925 war er in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) eingetreten. Riedner war vier Jahre Gauschatzmeister der NSDAP, ehe er 1929 erster badischer Gaurichter wurde. Seit 1930 Stadtrat, war er 1933 vom 6. März bis 9. Mai als Kommissar Bürgermeister Heinrich Sauer zugeordnet. Als Stadtrat war er auch an der so genannten Rathausschlacht 1931 beteiligt. 1934 ernannte ihn die Partei zum ehrenamtlichen Gauinspektor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Riedner in Internierungshaft, aus der er am 1. November 1947 krankheitshalber entlassen wurde. Die Spruchkammer stufte ihn im März 1949 als Belasteten ein und sah es als erwiesen an, dass er nur aufgrund seiner frühen Parteimitgliedschaft als Nichtfachmann in den Rang eines besoldeten Stadtrats habe aufsteigen können.

Ernst Otto Bräunche 2012

Quelle

StadtAK 1/POA1 4922.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Residenzstadt, Landeshauptsstadt, Gauhauptstadt. Zwischen Demokratie und Diktatur 1914-1945, in: Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 358-502, S. 462.