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Carl Metz


Carl Metz, Bild aus: Carl Metz. Begründer der Freiwilligen Feuerwehr, hrsg. v. Metz Feuerwehrgeräte GmbH, Karlsruhe, um 1977, Stadtarchiv Karlsruhe 8/StS 3/139.

Carl Metz

Feuerspritzen-Fabrikant, * 5. Mai 1818 Heidelberg, † 31. Oktober 1877 Heidelberg, kath., ∞ 1. 1843 Franziska Hell (†1859), 2. 1861 Barbara (Babette) Hiller, 1 Sohn aus 1. Ehe.

Metz besuchte das Mannheimer Lyzeum, brach die Schule jedoch 1834 ab, um Schlosser zu werden. Nach abgeschlossener Lehre absolvierte der Sohn eines Gerichtsschreibers ein Volontariat bei der Maschinenfabrik Christian Dingler in Zweibrücken. Als 22-Jähriger ging Metz zum Eisenbahnbau nach Mühlhausen (Elsass) und wurde ein Jahr später Werkführer der Stationswerkstätte Heidelberg der Badischen Staatsbahn.

Der Hamburger Großbrand von 1842 veranlasste ihn, finanziell unterstützt von seinem späteren Schwiegervater, in Heidelberg die Maschinenfabrik Carl Metz mit einer Eisen- und Messinggießerei zu gründen, die ab 1909 ihren Hauptsitz in Karlsruhe hatte. Mit der Herstellung von auch fahrbaren Feuerspritzen sowie mit metallenen Saug- und Druckpumpen erlangte das Unternehmen bald große Bekanntheit. Dies förderte Metz durch die Gründung und Ausbildung freiwilliger Löschvereine. Entscheidend für seinen Erfolg wurde zudem seit 1844 die Umstellung auf den Leichtbau der Feuerspritzen nach französischem Vorbild sowie zum Schutz gegen den Rauch die Entwicklung einer ledernen Kopfhaube mit vergitterten Augenfenstern und Frischluftzufuhr. Das von Metz entwickelte Metz-Gewinde, die erste genormte Schlauchkupplung, blieb bis zum Zweiten Weltkrieg Standard. Als Brandexperte setzte er mit seinem 1847 verfassten, ersten Brandbericht über den Brand von Waibstadt wegen dessen Detailtreue Maßstäbe.

Für das 1846 vom Durlacher Stadtbaumeister Christian Hengst aufgestellte, freiwillige Pompiers-Corps lieferte Metz seine fahrbare Stadtspritze Nr. 2. Diese und die gründliche Einweisung von Metz an dem Gerät führten dazu, dass die Freiwillige Feuerwehr Durlach beim Brand des Großherzoglichen Hoftheaters 1847 ein Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Gebäude verhindern konnte. Danach bildeten sich ab 1850 zahlreiche freiwillige und berufliche Feuerwehren in ganz Deutschland.

1880 ließen die Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands in Heidelberg ein Denkmal für den Begründer der Freiwilligen Feuerwehren errichten. In Karlsruhe wurde 1976 die Carl-Metz-Straße nach ihm benannt.

René Gilbert 2015

Werk

Über Feuerpolizei; Die Feuerwehr nebst deren Ausrüstung; Vollständige Lösch- und Sicherheitseinrichtungen für öffentliche Gebäude (1844-1851).

Literatur

Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Metz, Carl, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 17, Berlin 1994, S. 249 f.; Günther Strumpf: Carl Metz 2007, http://www.vfdb.de/Download-Bereich.111+M57eb2530d6c.0.html (Link im März 2023 nicht mehr aufrufbar).