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Felix Mach

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Festschrift anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Staatlichen Landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Augustenberg, hrsg. von Hans Riehm, 1959, nach S. 16.

Felix Mach

Agrikulturchemiker, * 21. November 1868 Tilsit/Ostpreußen/heute Föderationskreis Nordwestrussland, † 4. November 1940 Karlsruhe, ev., ∞ 1898 Elise Gerlach, 4 Kinder.

Felix Mach entstammt einer Kaufmannsfamilie. Nach dem Abitur in Tilsit 1887 studierte er Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Chemie in Königsberg und Berlin, wo er 1892 bei Carl Friedheim promoviert wurde. Den einjähriger Militärdienst leistete er in seiner Heimatstadt und arbeitete dann als Assistent an landwirtschaftlichen Versuchsstationen in Jersitz (1893-1895) und Möckern bei Leipzig (1896, 1899-1900). 1896-1899 leitete Mach den technischen Betrieb der Spiritus- und Presshefefabrik Schönpriesen bei Aussig (Nordböhmen), 1900-1907 arbeitete er als Abteilungsvorsteher der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Marburg, wo er Ende 1907 die Hauptprüfung zum Nahrungsmittelchemiker ablegte.

Im Januar 1908 übernahm Mach die Leitung der von Julius Neßler gegründeten Landwirtschaftlich-chemischen Versuchsanstalt Augustenberg in Durlach und wurde 1913 zum Professor sowie 1924 zum Direktor ernannt. Mach erwarb seiner Institution durch seine Untersuchungen zum Weinbau sowie zur Bewertung von Dünge-, Futter- und Pflanzenschutzmitteln großes Ansehen auch außerhalb Badens. Dazu trug auch seine Mitgliedschaft in einschlägigen nationalen Kommissionen bei. Im Verband landwirtschaftlicher Versuchsstationen im Deutschen Reich war er seit 1911 Vorstandsmitglied und Leiter der Ausschüsse zur Untersuchung von Pflanzenschutz- (1913-1929), Dünge- (1916-1926) und Futtermitteln (1926-1933). An der Verabschiedung des Futtermittelgesetzes von 1927, das die Sicherstellung eines fairen Handels zum Ziel hatte, wirkte er maßgeblich mit.

Wie Neßler legte auch Mach in seinen Publikationen und Vorträgen über Agrikulturchemie und Landwirtschaft großen Wert auf die Vermittlung seines Wissens an die bäuerliche Bevölkerung, für die er auch eigene Fortbildungskurse anbot. 1914-1934 verantwortete er die Herausgabe der Jahresberichte der Agrikulturchemie.

Für seine Verdienste im Bereich der Agrikulturchemie erhielt Mach 1925 die Max-Eyth-Medaille der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Nach seiner Pensionierung 1934 folgte die Ehrenmitgliedschaft im Verband landwirtschaftlicher Versuchsstationen. 1950 wurde in Durlach die Machstraße benannt. Sein Grab ist auf dem Bergfriedhof Durlach erhalten.

René Gilbert 2015

Quelle

GLA 233/31656, 236/26652, 237/37051, 45723, 45726, 466/11987, 466-22/1011.

Werk

Über die Einwirkung der Molybdänsäure auf Kalium- und Natriumarseniate, Diss. Berlin 1892; Mohn und Mohnkuchen, in: Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen 57 (1902), S. 419-459; Zur Bestimmung der Phosphorsäure in Düngemitteln, in: Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen 66 (1907), S. 1-62; Die Geschichte der Versuchsanstalt von 1859-1909, in: Bericht der Großherzoglich-Badischen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Augustenberg über ihre Tätigkeit im Jahre 1909, 1910, S. 5-57.

Literatur

Bernd Wöbke: Mach, Felix, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 15, Berlin 1987, S. 609 f.; Alexander Kipnis: Mach, Adolf Albert Felix, Agrikulturchemiker, in: Badische Biographien NF, Bd. VI, hrsg. von Fred L. Sepaintner, Stuttgart 2011, S. 259-262.