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Wilhelm Mössinger

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Wilhelm Mössinger mit seinem Sohn Gerhard Mössinger anlässlich der Übergabe der Leitung von "Kirche unterwegs" an diesen, 1968, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A15/149a/2/1.

Wilhelm Mössinger

Lehrer, Heimatforscher, * 20. August 1890 Grötzingen/Stadt Karlsruhe, † 5. Oktober 1975 Grötzingen/Stadt Karlsruhe, ev., ∞ Lydia Hofmann, 2 Kinder.

Wilhelm Mössinger, Sohn eines Landwirts, besuchte in Grötzingen die Volksschule und anschließend das Gymnasium in Durlach. Neben Studium und Lehrerseminar war Mössinger ab 1911 in der Jugenderziehung und Jugendertüchtigung, unter anderem in Freiburg und Karlsruhe tätig. Von 1919 bis 1925 hatte er seine erste feste Anstellung an der Volksschule Langensteinbach. 1925 kehrte Mössinger nach Grötzingen zurück und unterrichtete an der dortigen Volksschule bis zu seiner Pensionierung 1955. Schon früh begann er sich für die Geschichte seines Dorfes zu interessieren. Die Verwurzelung des Menschen mit seiner Heimat war für Mössinger Voraussetzung für das Zustandekommen jeglicher Gemeinschaft. Er widmete sich daher in seiner Freizeit und insbesondere nach seiner Pensionierung intensiv der Grötzinger Heimat-, Flur- und Familienforschung. Durch seine jahrzehntelange Recherche nach historischem Material trug er wesentlich zur Erforschung der Grötzinger Ortsgeschichte bei.

1965 erschien sein Lebenswerk, das Buch "Grötzingen – Das badische Malerdorf". Daneben verfasste er Beiträge für die Reihe So weit der Turmberg grüßt, die Beilage zum Durlacher Tagblatt, für den Grötzinger Heimatbrief, einem jährlich erscheinenden Heft, in dem heimatgeschichtliche Beiträge aus Grötzingen enthalten sind, und weitere kleinere Publikationen. Neben seiner Forschungsarbeit arbeitete Mössinger jahrelang für die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Nach seiner Pensionierung leitete er zudem das Volksbildungswerk und Kirche unterwegs, die mobile Einrichtung der evangelischen Landeskirche. Daneben beteiligte er sich aktiv an der Vereinsarbeit der Heimatfreunde Grötzingen und war als Vertrauensperson der örtlichen Organisation für Theaterbesuche Volksbühne tätig. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt Mössinger am 16. August 1967 als bislang einzige Person die Ehrenbürgerwürde der damals noch eigenständigen Gemeinde Grötzingen. Die Auszeichnung mit dem Ehrenteller des Landkreises Karlsruhe folgte. Im Jahr 1982 wurde in Grötzingen eine Straße nach Mössinger benannt.

René Gilbert 2017

Quellen

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten (Wilhelm Mössinger); Ordner "Ehrenbürger und Heimatforscher Wilhelm Mössinger" im Rathaus Grötzingen.

Werk

Grötzingen – Das badische Malerdorf, Grötzingen 1965; Schloss Augustenberg; Aus dem Bereich der Grötzinger Flurnamen, in: So weit der Turmberg grüßt – Beiträge zur Kulturgeschichte, Heimatgeschichte und Volkskunde