Menü
Suche

Karl Otto Raab

Version vom 14. November 2018, 14:53 Uhr von KarlsBot (Diskussion | Beiträge) (Setzen des DISPLAYTITLEs)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)


Karl Otto Raab, um 1960, KIT-Archiv Karlsruhe 28010, I/2739.

Karl Otto Raab

Geodät, Ingenieur, Leiter des Staatlichen Vermessungsamts Karlsruhe, * 31. August 1899 Staufen/Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald, † 24. Juli 1984 Ettlingen, ev., ∞ 1938 Elfriede Fritsch.

Karl Otto Raab, Sohn eines großherzoglichen Revisors, besuchte das Realgymnasium Ettlingen und die Goetheschule Karlsruhe, wo er 1919 das Abitur ablegte. Unterbrochen wurde seine Schulzeit durch einen zweijährigen Kriegsdienst als Artillerist. 1919-1922 studierte Raab Geodäsie an der Bauingenieurabteilung der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe. Nach dem Diplom folgte ein Zusatzstudium für die Laufbahn des höheren Vermessungsdienstes, das er 1925 mit dem Staatsexamen abschloss.

Ab 1925 arbeitete Raab bei der topographischen Abteilung der badischen Wasser- und Straßenbaudirektion, wo er für Triangulierung, Feinvermessung und Tachymetrie zuständig war. 1932 wechselte er als Vermessungsassessor und Leiter der Gruppe Photogrammetrie der Ministerialabteilung für Topographie zum badischen Finanz- und Wirtschaftsministerium. In dieser Zeit wurde Raab an der TH Karlsruhe promoviert. 1938 erfolgte seine Abordnung zum Generalstab des Heeres in Berlin, wo er unter Ernennung zum Regierungsbaurat Leiter der Gruppe Bildmessung der Heeresplankammer wurde. Wegen einer hieraus resultierenden Anwartschaft als Mitglied der NSDAP stufte ihn die Spruchkammer Ettlingen im September 1946 als Mitläufer ein und belegte ihn mit einer Geldsühne.

1941 wurde Raab zum Abteilungsleiter Vermessung der Heeresplankammer befördert und 1944/45 als Abteilungsleiter Kartenwesen des Kriegskarten- und Vermessungsamts Warschau eingesetzt. Nach mehrmonatiger amerikanischer Kriegsgefangenschaft und kurzer Tätigkeit als selbstständiger Ingenieur im Jahr 1946 wurde Raab zum 1. Januar 1947 stellvertretender Leiter des Staatlichen Vermessungsamts Karlsruhe und Referent bei der Landesvermessungsbehörde. 1952-1963 amtierte er als Vorstand des Vermessungsamts Karlsruhe.

Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Raab in der Ausbildung angehender Geometer. So nahm er ab dem Wintersemester 1946/47 einen Lehrauftrag in Vermessungskunde, Katastertechnik, Kartenkunde und Geschichte des Vermessungswesens an der TH Karlsruhe wahr. 1951 habilitierte er sich und lehrte anschließend als Privatdozent für Photogrammetrie und Topographie. 1959 wurde Raab zum außerplanmäßigen Professor an der TH Karlsruhe ernannt. Anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand wurde ihm 1965 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

René Gilbert 2015

Quellen

KIT-Archiv 21011/915, 21013/772, 28002/375; GLA 465 i/857; HStAS EA 2/150 Bü 1294.

Werk

Beiträge zur Frage der Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit des stereophotogrammetrischen Aufnahmeverfahrens, Diss. Karlsruhe 1935; Hypothesenfreie Bestimmung der physischen Erdoberfläche unter besonderer Berücksichtigung photogrammetrischer Methoden, Habil.-Schrift Karlsruhe 1951; Schreiben, Zeichnen, Malen, Konstruieren im Raum, Karlsruhe 1953.