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Kuno Bärenbold

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Kuno Bärenbold

Schriftsteller, Literaturkritiker, * 7. Juli 1946 Pfullendorf, † 6. Mai 2008 Karlsruhe, ledig.

Kuno Bärenbold wuchs in einem Dorf am Bodensee auf, wo er die Volksschule besuchte. Anschließend absolvierte er eine Lehre zum Zimmermann. Wegen Totschlags seiner damaligen Geliebten wurde Bärenbold 1969/70 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er acht Jahre in der Justizvollzugsanstalt Heilbronn absaß. Dort begann Bärenbold mit dem Verfassen erster Artikel für die Gefangenenzeitung ZU. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe kam Bärenbold Ende der 1970er-Jahre nach Karlsruhe, wo er sich in Durlach als Autor dauerhaft niederließ. Sein Talent erkannte auch die Kunststiftung Baden-Württemberg, die ihm 1981 ein Schreibstipendium in Höhe von 10.000 DM zusprach. Mit seinem markanten Äußeren, dem auffallend voluminösen Schnauzbart und der Baskenmütze, hielt Bärenbold in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Lesungen in Schulen, Jugendzentren, Gefängnissen, Büchereien und Kultureinrichtungen wie dem Jubez oder der Badisch Bühn. Regelmäßig trat er auch mit Harald Hurst und Gunzi Heil auf.

Themen, mit denen Bärenbold sich in seinem Werk, das vornehmlich aus Erzählungen besteht, auseinandersetzt, sind Sexualität, Einsamkeit sowie seine Zeit im Strafvollzug. Das Porträtieren der Außenseiter der Gesellschaft, zu denen er Obdachlose, Prostituierte und Putzfrauen zählte, nimmt eine bedeutende Rolle in seinen Büchern ein. Außerdem schrieb Bärenbold eine vierzehntäglich erscheinende Literaturkolumne im Karlsruher Kurier sowie Rezensionen für den Hörfunk und die Presse.

Bärenbold, der an den Folgen eines Herzinfarkts starb, wurde am Bodensee bestattet.

René Gilbert 2017

Quelle

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Bärenbold, Kuno.

Werk

Drinnen & draussen – Erzählungen, Karlsruhe 1979; Kellerkinder: Texte aus dem Knast und Arbeitsleben, Karlsruhe 1981; Der Einzelgänger – Erzählungen, Karlsruhe 1981; Heroes & Zeroes – Erzählungen, Karlsruhe 1984; Das Leben ist auch nicht mehr das, was es mal war – Erzählungen, Karlsruhe 1987; In bester Gesellschaft – Reportagen & Stories, Karlsruhe 1990; C'est la vie – Erzählungen, Karlsruhe 1994; Bye Bye – Erzählungen, Karlsruhe 1999; Letzte Verführung: nachgelassene Texte, Karlsruhe 2008.

Literatur

Harald Hurst: Mein Einzelgängerfreund – zum Tode von Kuno Bärenbold, in: Karlsruhe – Das Tagebuch der Fächerstadt 32 (2008/2009), S. 177-181; Matthias Kehle: Bye-Bye Kuno. Ein Nachruf, in: Allmende – Zeitschrift für Literatur 28 (2008), Heft 81, S. 86-88.