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Karl Wilhelm Klages

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Karl Klages, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 798.

Karl Wilhelm Klages

Sänger, Hofschauspieler, * 3. März 1822 Braunschweig, † 8. April 1884 Karlsruhe, ev., ∞ um 1852 Anna Hollerbach, mind. 2 Töchter.

Karl Klages' eigentliches Metier war die Oper. Am 29. Mai 1843 debütierte er am Braunschweiger Hoftheater in der Rolle des Sarastro in Wolfgang Amadeus Mozarts "Zauberflöte". Es folgten Engagements als Chorsänger und Bassist an verschiedenen Bühnen und Opernhäusern in der Schweiz und Deutschland, darunter in Bern, Hamburg, Leipzig und Riga.

Von Herbst 1850 bis Sommer 1857 war er erstmals als Chorsänger am Großherzoglichen Hoftheater in Karlsruhe engagiert, an dem Joseph Strauß als Kapellmeister und seit 1852 Eduard Devrient als Intendant wirkten. Von Anfang an übernahm Klages auch Nebenrollen im Schauspiel. Seine Frau Anna war ebenfalls am Karlsruher Hoftheater als Chorsängerin (Sopran) engagiert.

Auf Betreiben des Braunschweiger Hofkapellmeisters Franz Abt nahm Klages von 1857 bis 1863 nochmals ein Engagement an der Braunschweiger Hofbühne an, bevor er sich 1863 endgültig in der badischen Residenzstadt Karlsruhe niederließ. Er bezog ein eigenes Haus in der damals noch außerhalb der Stadt gelegenen Grünwinkler Allee (seit 1872 Bismarckstraße), in dem von etwa 1874 bis 1882 auch sein Schwiegersohn Fidel Binz wohnte. Anfang der 1880er-Jahre verkaufte er es an seinen Nachbarn, den Bildhauer Friedrich Moest. Seit 1872/73 ging Klages einem Nebenerwerb als "Häuser- und Güter-Agent" nach und vermittelte den An- und Verkauf von Grundstücken.

Auch bei seinem zweiten Engagement am Karlsruher Hoftheater, das von 1863 bis kurz vor seinem Tod 1884 andauerte, war er als Chorsänger mit Nebenrollen in Oper und Schauspiel verpflichtet worden. 1875 wurde er zum Hofschauspieler ernannt. Am 29. Mai 1883 beging er sein 40. Bühnenjubiläum im Kreis seiner Kollegen und Freunde. Wenige Monate später musste er krankheitsbedingt sein Engagement aufgeben. Im Beisein von Familie, Kollegen und zahlreichen Theaterfreunden wurde er am 10. April 1884 auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.

Katja Förster 2020

Literatur

Karl Wilhelm Klages (Nekrolog), in: Almanach und Adreßbuch des Großherzoglichen Hoftheaters, N F, 35. Jg., hrsg. von Karoline Coßmar und Ferdinand Homann, Karlsruhe 1884, S. 47 (http://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/1043446, Zugriff am 05. März 2020); Karlsruher Adressbücher 1852 ff., https://digital.blb-karlsruhe.de/Drucke/topic/view/485648 (Zugriff am 4. Februar 2022).